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Israel: Auto rast in Menschenmenge – mutmaßlicher Anschlag in Tel Aviv


Hamas spricht von "erster Reaktion"
Auto rast in Menschenmenge in Tel Aviv

Von dpa
Aktualisiert am 04.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Auto fährt in Tel Aviv in MenschenmengeVergrößern des BildesIsraelische Sicherheitskräfte sind am Ort des mutmaßlichen Anschlags im Einsatz: Drei Personen wurden schwer verletzt. (Quelle: Oded Balilty/AP/dpa/dpa-bilder)
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Im Zentrum der Küstenstadt Tel Aviv ist ein Mann mit einem Auto in eine Gruppe von Menschen gefahren, dann stach er auf seine Opfer ein. Einige wurden schwer verletzt.

Bei einem Anschlag in Tel Aviv sind nach Angaben der Polizei sieben Personen verletzt worden, drei davon schwer. Ein mutmaßlich palästinensischer Angreifer sei mit seinem Auto in eine Menge von Menschen gefahren und habe anschließend mit einem spitzen Gegenstand auf sie eingestochen, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Er sei vor Ort von einem Zivilisten erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich vor einem Einkaufszentrum in Tel Aviv. Nach Angaben des israelischen Rettungsdiensts Magen David Adom sind fünf Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden. Eine 46-Jährige schwebte demnach am Nachmittag weiter in Lebensgefahr.

Mehrere Festnahmen nach Anschlag

Nach Angaben von Israels Polizeichef Kobi Schabtai gab es erste Festnahmen. Mehrere Personen, die mit dem Verdächtigen in Verbindung stehen, seien in festgenommen worden, sagte der Polizeichef Medienberichten zufolge am Ort des Vorfalls.

Bei dem Fahrer des Wagens handelt es sich laut Medienberichten um einen 23-Jährigen aus dem Westjordanland. Der Mann aus einem Dorf nahe Hebron sei mit einer medizinischen Genehmigung nach Israel eingereist, berichteten mehrere israelische Medien übereinstimmend.

Nach Angaben der Familie des Verdächtigen arbeite er jedoch als Schmied in einer Werkstatt in Tel Aviv. Demnach sei er nicht für eine Behandlung in die Stadt gefahren.

Hamas spricht von Reaktion auf israelischen Militäreinsatz

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas bezeichnete den mutmaßlichen Anschlag als "erste Reaktion" auf einen großangelegten Militäreinsatz Israels im Westjordanland. Es sei ein Zeichen dafür, dass die "Besatzung den Preis für die Verbrechen in Dschenin zahlen wird", teilte ein Sprecher der Palästinenserorganisation mit.

In einem zweiten Statement reklamierte sie den Anschlag für sich. Der Angreifer gehöre zur Hamas und habe Vergeltung für den seit Montag andauernden Einsatz des israelischen Militärs in Dschenin üben wollen, teilte die Islamisten-Gruppe mit.

Polizeichef rugt Bevölkerung zu Wachsamkeit auf

Tel Avivs Polizeichef Schabtai rief die Bevölkerung zu erhöhter Wachsamkeit auf. Die Motivation für Anschläge habe sich demnach aufgrund der großangelegten Militäroperation im Westjordanland weiter erhöht.

Israel hatte in der Nacht zum Montag eine der größten Militäroperationen gegen militante Palästinenser im Westjordanland seit Jahrzehnten begonnen. Die Armee rückte nach mehreren Luftschlägen mit mehr als tausend Soldatinnen und Soldaten in die palästinensische Stadt Dschenin ein. Dort lieferte sich das Militär stundenlange Feuergefechte mit bewaffneten Anwohnern. Mindestens zehn Menschen wurden getötet, rund 100 weitere verletzt.

Israel stellt Ende des Großeinsatzes in Aussicht

Israel stellte ein baldiges Ende seines Großeinsatzes in Aussicht. Man sei kurz davor, die gesetzten Ziele zu erreichen, sagte der Nationale Sicherheitsberater Zachi Hanebi dem Radiosender Kan. In Dschenin waren in der Nähe des UN-Flüchtlingslagers für vertriebene Palästinenser sporadische Schüsse und Explosionen zu hören, aber in Teilen der Stadt war es ruhig und das Leben verlief relativ normal. Die Strom- und Wasserversorgung im Lager und in einigen Teilen der Stadt blieb jedoch unterbrochen: Hier hatten Bulldozer angeblich bei der Suche nach improvisierten Bomben Straßen umgepflügt und dabei eine Hauptwasserleitung durchtrennt.

Der israelische Militäreinsatz richtet sich gegen militante Palästinenser-Gruppen, die das Flüchtlingslager nach israelischer Auffassung als Rückzugsort nutzen, um von dort aus Anschläge vorzubereiten. Dschenin galt schon vor der jüngsten Eskalation als ein Zentrum der Gewaltspirale in Nahost. Seit mehr als einem Jahr gibt es dort regelmäßig Razzien, bei denen auch immer wieder Menschen getötet wurden. Anlass waren eine Serie palästinensischer Anschläge in israelischen Städten und Siedlungen.

Die Hilfsorganisation Roter Halbmond brachte nach eigenen Angaben gut 3.000 der 14.000 Bewohner aus dem dicht besiedelten Dschenin in Sicherheit. Die radikale Palästinenser-Gruppe Islamischer Dschihad bezeichnete vier der Toten als ihre Kämpfer, die Hamas bekannte sich zu einem fünften.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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