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Lanz und Precht kritisieren Erziehung in Deutschland: "Zu viel Aufmerksamkeit"


Kindererziehung
Precht im Podcast mit Lanz: Das machen deutsche Eltern falsch

Von t-online, cho

19.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Richard David Precht und Markus Lanz: Die beiden quatschen in ihrem Podcast über Hafermilch und Agavendicksaft.Vergrößern des BildesRichard David Precht (l.) und Markus Lanz: In ihrem jüngsten Podcast sprechen der Philosoph und der Moderator über zu viel Aufmerksamkeit für den Nachwuchs. (Quelle: ZDF / Christian Bruch)
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Eigentlich ging es in der neuesten "Lanz & Precht"-Ausgabe um Evolutionsbiologie. Doch dann setzt es plötzlich Kritik am Erziehungsstil deutscher Eltern.

Die Podcast-Folge 102 von "Lanz & Precht" biegt schon auf die Zielgerade ein, da setzt Richard David Precht noch einmal zu einem Exkurs an. "Weißt du, was mir zum evolutionsbiologischen Thema der Kindererziehung auffällt?", fragt der Philosoph seinen Podcast-Partner Markus Lanz und fährt direkt fort: "In Spanien sitzen die Kinder bis Mitternacht mit am Tisch, auch die ganz Kleinen. Keiner schreit, keiner nervt, keiner will 'ne Extrawurst."

Dieses "beiläufige Mitlaufen" sollten sich deutsche Eltern abgucken, findet Precht. Während das Kind hierzulande ständig gefragt werde, was es möchte, sei das im Süden Europas gar keine Option. "Selbst wenn sieben oder acht Leute ein Kind umsorgen: Sie stellen ihm nie die Frage, was es will. Und das ist sehr gut so", meint Precht. "Je weniger man Kindern die Frage stellt, was sie wollen, desto unzickiger werden sie."

"Lanz & Precht": Zurückbesinnen auf Biologie

Um seine These zu unterfüttern, kommt der Philosoph und ZDF-Moderator ("Precht") wieder zurück zum eigentlichen Thema des Podcasts. Dass der Nachwuchs nur mitlaufe, könne man auch bei den Primaten beobachten. "Die Kinder klammern sich fest, sind immer mit dabei, ohne dass sie deswegen im Mittelpunkt stehen", sagt Precht. Das sei gutes Primatenverhalten seit Millionen von Jahren. "Wir fangen gerade an, das zu verändern."

 
 
 
 
 
 
 

Talkshow-Moderator Lanz pflichtet ihm bei. Dass es auch anders gehe, habe er selbst während seiner Reportagen erlebt. Als Beispiel nennt er die Begegnung mit einer Familie in Gambia: Die Mutter nahm ihn und die Kinder mit zur Arbeit auf einem Erdnussfeld. "Sie sagte mir, 'die setzt du jetzt einfach hier ab'."

Während sie die Erdnüsse ernteten, habe er immer wieder geschaut, was die Kinder treiben und war verblüfft: "Es war total schön. Keiner hat Theater gemacht", erinnert sich Lanz. "Die Größeren haben auf die Kleineren aufgepasst, das lief wunderbar." Ähnliche Erfahrungen habe er in der Mongolei gemacht. Das Vertrauen dort sei grenzenlos.

"Kinder können leicht zu viel Aufmerksamkeit kriegen"

Für Precht wie Lanz steht fest: In Sachen Kindererziehung haben wir uns "zu sehr entbiologisiert". Die natürlichen Instinkte gingen mehr und mehr verloren und das tue den Kindern letztlich nicht gut.

"Ich sage immer, Kinder können nicht genug Liebe kriegen, aber leicht zu viel Aufmerksamkeit", so Precht weiter. "Und ich finde, das kann man von den Südländern wunderbar lernen: Wie man Liebe gibt, ohne Aufmerksamkeit zu überzeichnen."

Verwendete Quellen
  • "Lanz & Precht", Ausgabe 102 (Evolution) vom 18. August 2023
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