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Gil Ofarim: Hotelkette Westin könnte einen hohen Schadensersatz fordern


Kommt nun die nächste Klage?
Anwalt erklärt: "Dann geht es für Ofarim um eine hohe Summe"


Aktualisiert am 01.12.2023Lesedauer: 2 Min.
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Dieses Video brachte alles ins Rollen: Hier erhob Ofarim die schweren Vorwürfe. (Quelle: t-online)

Nach seinem Geständnis wurde das Verfahren gegen Gil Ofarim wegen Verleumdung eingestellt. Doch auf ihn könnten neue Probleme zukommen.

Gil Ofarim hat gestanden: Der Musiker hatte sich die Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter des Hotels Westin in Leipzig ausgedacht. Der Mann war Ofarim doch nicht antisemitisch angegangen. Er muss Schmerzensgeld an den Mitarbeiter zahlen, außerdem eine Geldauflage und die Verfahrenskosten.

Damit ist das Verfahren gegen den Sänger eingestellt. Doch es war möglicherweise nicht das letzte. Denn die Lügen des Sängers könnten der Westin-Hotelkette viel Geld gekostet haben. Der Schaden nicht nur in Leipzig, sondern für alle Hotels der Kette zusammengenommen, soll laut "Bild" im Millionenbereich liegen. Die Zeitung bezieht sich dabei auf einen Insider.

Nachweis normalerweise schwer zu führen

Könnte sich Westin das Geld von Ofarim zurückholen? Möglicherweise, wie Lucas Brost von der Medienkanzlei Brost Claßen auf Anfrage von t-online erklärt. "Das Problem an Schadensersatzklagen dieser Art ist: Um nachzuweisen, dass ein Schaden entstanden ist, muss man eine Kausalkette schließen können."

Dr. Lucas Brost
Dr. Lucas Brost (Quelle: Dennis Beyer)

Lucas Brost

Medienrechtsanwalt Lucas Brost berät Unternehmen, Behörden, Verbände und Persönlichkeiten zu Fragen des Medienrechts. Brost berät unter anderem im Wirecard-Prozess sowie im Dieselabgas-Verfahren. Weitere Schwerpunkte seiner Tätigkeit bilden das öffentliche Äußerungsrecht, das Urheberrecht, das Wettbewerbsrecht sowie das Markenrecht.

Normalerweise sei dieser Nachweis schwer zu führen. "Es muss überwiegend wahrscheinlich sein, dass der Schaden auf einer speziellen Äußerung basiert. Wenn man klar zeigen kann, dass jemand seine Buchung storniert, weil diese Vorwürfe im Raum stehen, ist das gegeben."

Deshalb ist der Fall Ofarim anders

In der Causa Ofarim könnte das der Fall sein: "Es scheint nicht unrealistisch, diese Hürde hier zu überspringen – beispielsweise, wenn eine Tagung abgesagt wird und die Vorwürfe Teil der Begründung sind."

Das unterscheide den Fall von vielen anderen, in denen es beispielsweise nach negativer Presseberichterstattung zu Umsatzeinbrüchen kommt. "Dann ist zwar oft der Fall, dass ein Zusammenhang möglich ist, aber eben nicht so klar sichtbar."


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"Es muss gezeigt werden, dass das Zimmer leer blieb"

Doch eine Kundenmail, die eine Absage mit Ofarims Vorwürfen begründet, sei noch kein Beleg für entstandenen Schaden. "Es muss auch gezeigt werden, dass das Zimmer danach leer blieb, also nicht neu vergeben werden konnte."

Ähnliches gilt auch für Google-Bewertungen, die sich auf Ofarims Aussagen über das Hotel beziehen, könnten für den Musiker zum Problem werden. "Sollte in einer Stornierung eine solche Bewertung als Begründung genannt werden und das Zimmer deshalb frei bleiben, ist der Zusammenhang zu ihm gegeben", erklärt Brost. Das könne auch noch auf Fälle Monate nach dem eigentlichen Vorfall angewandt werden. "Die Vorwürfe standen schließlich lange Zeit im Raum."

Hotelkette will kein Statement abgeben

Geht es also für Ofarim um Millionen, wie die "Bild" schreibt? "Das kann ich nicht bewerten", so der Anwalt. "Dafür müsste ich die Buchhaltung der Hotelkette sehen." Doch für Brost ist klar: "Wenn Westin tatsächlich die Schadenshöhe von ihm einfordert, geht es für Ofarim um eine hohe Summe."

Ob die Hotelkette diese zivilrechtlichen Schritte gegen Gil Ofarim gehen will, ist noch unklar. Bisher ist ein solches Verfahren gegen den Sänger nicht bekannt. Auf eine Anfrage der "Bild"-Zeitung antwortete Westin, man wolle kein Statement dazu abgeben.

Verwendete Quellen
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