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Nach Unwetterkatastrophe: Tod und Verzweiflung in Rios Armenvierteln


Nach Unwetterkatastrophe
Tod und Verzweiflung in Rios Armenvierteln

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Ein gewaltiger Erdrutsch hat nach den Unwettern im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro in einem Vorort der gleichnamigen Metropole über 200 Menschen unter sich begraben. Bis Samstag wurden 219 Tote geborgen, rund 160 Menschen wurden in Folge der Rekordunwetter vom Dienstag verletzt. Immer noch gelten zahlreiche Menschen als vermisst, daher könnte die Opferzahl noch weiter ansteigen. Obwohl die Regenfälle nachgelassen haben, drohten in dem wasserdurchtränkten Terrain weitere Erdrutsche.

Die Gegend um Rio versinkt nach den heftigsten Regenfällen seit fast einem halben Jahrhundert in Fluten von Wasser, Geröll und Schlamm. Rund 14.000 Menschen wurden im gesamten Bundesstaat obdachlos. Am Mittwochabend lösten sich in Niteroi aufgeweichte Erdmassen von einem Hang und begruben rund 50 Häuser unter sich. Niteroi ist mit der Großstadt durch eine 15 Kilometer lange Brücke über die Bucht von Rio verbunden.

Suche nach Vermissten

"Wir haben Lärm gehört, uns umgedreht, und auf einmal krachte alles herunter", berichtete ein Bewohner des Viertels über den Erdrutsch am Mittwochabend. Mehr als hundert Rettungskräfte und Bewohner versuchten verzweifelt, Überlebende in den Trümmern zu bergen. 25 Menschen konnten von den Helfern in der Nacht zum Donnerstag gerettet werden. Auch in Niterois Armenviertel Morro do Bumba bargen die Retter acht lebende Kinder aus einer Krippe. Die Feuerwehrleute zogen allerdings auch die Leichen von mindestens zwei Erziehern aus den Trümmern des eingestürzten Hauses.

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Die Armen leiden am meisten

Am schwersten betroffen von den Überschwemmungen sind zumeist die Bewohner der Armenviertel, sogenannter Favelas, die in die Hänge rund um Rio gebaut wurden. "Wieder einmal zeigt sich, dass häufig erst durch Armut aus Unwettern Katastrophen werden", erklärte der Referatsleiter bei Caritas international, Reinhard Würkner, der sich derzeit in Brasilien aufhält. Die Hilfsorganisation sammelt vor Ort Lebensmittel und Hilfsgüter für die Opfer.

Spendenkonto von Caritas International

Ein Spendenkonto von Caritas International wurde bereits eingerichtet: Kontonummer 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00. Stichwort: Überschwemmungen Brasilien.

Präsident tadelt Behörden

Unter den Bewohnern der Armensiedlungen machte sich unterdessen Wut über die von den Behörden versäumten Umsiedlungen breit. "Sie versprechen uns immer wieder dasselbe, aber nur nach solchen Dramen", sagte der 37-Jährige Sebastian Jorge. "Wo ist der Notfallplan?", titelte die Zeitung "O Globo". "Unwettertragödien wiederholen sich in Rio seit mehr als 40 Jahren und die Behörden reagieren nicht." Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva hatte bereits am Dienstag jahrelanges Missmanagement der Baubehörden für die vielen Opfer verantwortlich gemacht. Er kündigte strengere Bauvorschriften an.

Quelle: AFP

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