Vulkanasche: "Bis auf weiteres" keine Flug-Einschränkung in Deutschland

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) erwartet vorerst keine weitere Einschränkung des Flugverkehrs in Deutschland. "Bis auf weiteres kann uneingeschränkt geflogen werden, wahrscheinlich mindestens bis Dienstag", sagte eine DFS-Sprecherin. Derzeit liegt ein Tief südlich von Island, erläuterte der Meteorologe Stefan Laps vom Wetterdienst Meteomedia. Das sorgt für eine nord-westliche Luftströmung.

Die Flugsicherung erwartet daher nicht, dass Partikel aus der Aschewolke des isländischen Vulkans den deutschen Luftraum behindern werden. Allerdings wird sich ab Dienstag zunehmend eine nord-östliche Strömung durchsetzen, sagte Meteorologe Laps. Genaue Prognosen seien momentan noch recht schwierig. Noch am Freitag habe es so ausgesehen, als ob von Montag an mit Beeinträchtigungen zu rechnen sei.

"Nur kurze Prognosen möglich"

Nach der Vorhersagen des Volcanic Ash Advisory Centre (VAAC) in London soll die Asche am Montagmorgen Deutschland erreichen. Ob die Konzentration aber den Flugverkehr gefährden wird, ist noch unklar. Am Sonntag fanden Messflüge von Deutschland aus statt. "Es sind leider nur kurze Prognosen möglich", betonte der Sprecher DFS, Axel Raab. Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften teilte dennoch mit, der Flugbetrieb gehe "nach der aktuellen Einschätzung" auch in der kommenden Woche ganz normal weiter.

Auswertung von Testflügen dauert an

Zur Messung der Aschekonzentration starteten am Sonntag zwei getrennte Messflüge der Lufthansa und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Experten im DLR-Flugzeug stellten Messungen über Großbritannien an, und zwar im Bereich der englisch-schottischen Grenze oberhalb der Wolkendecke, die drei bis sieben Kilometer umfasste. Die Lufthansa-Maschine flog über Norddeutschland, Skandinavien, die britischen Inseln und den Nordatlantik. Die komplette Auswertung der Daten soll ein bis zwei Tage dauern.

Sperrungen in Irland und Großbritannien

In Irland und Großbritannien sind derweil bereits wieder Teile des Luftraums gesperrt. Wegen einer zu hohen Konzentration von Vulkanasche in der Luft wurden die Flughäfen in Manchester, Birmingham, Liverpool, Leeds sowie in Teilen Schottlands und in der britischen Provinz Nordirland über Nacht geschlossen. Ob die Asche Richtung London weiterzieht, hänge vom Wetter ab und sei noch nicht klar. Wenn überhaupt werde dort aber erst von Dienstag an mit Problemen gerechnet. Das britische Transportministerium warnte, dass es bis mindestens Dienstag Einschränkungen für Flüge geben könnte. Erst dann werde erwartet, dass sich der Wind dreht und die Vulkanasche wieder von den britischen Inseln vertreibt.

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Tagelange Sperrungen

Mitte April waren weite Teile des Luftraums über Europa tagelang gesperrt worden. Zehntausende Flüge fielen wegen der nach Europa gewehten Aschewolke des isländischen Gletschervulkans aus.

Quelle: dpa