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Hochwasser in Polen | An der Weichsel brechen weitere Deiche


Hochwasser in Polen
An der Weichsel brechen weitere Deiche

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.

Die Flutwelle der Weichsel hat auf ihrem Weg nach Norden weitere Landstriche in Polen überschwemmt. In der Nacht zum Dienstag durchbrach der Fluss einen Damm in Janowiec südlich von Pulawy. Das Wasser sei durch einen 100 Meter langen Riss in dem Damm gedrungen, berichtete der polnische Rundfunk. Überschwemmt wurde ein Gebiet von rund 1000 Hektar. 170 Menschen mussten schnell in Sicherheit gebracht werden.

Auch im weiter südlich gelegenen Ostrow gab ein Deich nach. Mehrere Dörfer seien bedroht, hieß es aus dem Krisenstab. "Wir hatten keine Chance, das Wasser zu stoppen, der Strom war zu stark", sagte ein Sprecher. Bei Tarlow weiter südlich zerstörten die Fluten ebenfalls einen Deich.

Bereits am Montag waren mehrere Dämme an der Weichsel gebrochen. Hochwasseralarm galt weiterhin in 23 Gemeinden an dem Strom. 3600 Soldaten mit acht Hubschraubern unterstützten rund um die Uhr die Feuerwehr beim Kampf gegen die Fluten.

"Katastrophe für die Region"

Dramatisch bleibt die Lage in den überfluteten Gemeinden Wilkow und Winiary. In Wilkow durchbrach ein Nebenfluss die aufgeweichten Dämme. "Das ist ein totales Drama", sagte Gemeindevorsteher Grzegorz Tarasinski. Seit der ersten Überflutung vor anderthalb Wochen stehen hier mehrere Ortschaften unter Wasser. Das sei eine Katastrophe für diese Region, die von der Landwirtschaft lebe, sagte ein Wirtschaftsexperte.

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Erdrutsche drohen

In den Überschwemmungsgebieten im Süden Polens wächst mit jedem Tag die Gefahr von Erdrutschen. Wegen Einsturzgefahr mussten unter anderem in der Gemeinde Chelmiec bei Nowy Sacz 46 Menschen ihre Häuser räumen. In letzter Zeit sei ein Dutzend Erdrutschstellen aktiv geworden, sagte eine Bezirkssprecherin in Krakau. In Lanckorona südlich von Krakau waren in der vergangenen Woche Dutzende Häuser eingestürzt.

Flutwelle in Warschau erwartet

Der Scheitelpunkt der Weichsel wird voraussichtlich am Mittwoch in der Hauptstadt Warschau ankommen. Die Flutwelle soll dann mit 7,80 Metern den Höchststand der vergangenen drei Wochen erreichen. In Teilen der Stadt wurden bereits Schulen und Kindergärten geschlossen. Eine wichtige Nord-Süd-Straßenverbindung wurde gesperrt.

Dammbrüche und Erdrutsche in der Slowakei

Auch in der Slowakei hat das seit Tagen angesammelte Hochwasser wieder Erdrutsche und Dammbrüche verursacht. In Kapusany, nahe der nordostslowakischen Regionshauptstadt Presov, mussten 79 Menschen schnell in Sicherheit gebracht werden. Dort war ein unterspülter Hang ins Rutschen gekommen und hatte mehrere Einfamilienhäuser mit sich gerissen. Dabei hätten die Bewohner gerade aufgeatmet, weil der Ort im Unterschied zu vielen Nachbargemeinden nicht überschwemmt worden war, sagte der Bürgermeister zur staatlichen Nachrichtenagentur TASR.

Weiter südlich durchbrach der Fluss Ondava die seit Tagen vom Hochwasser belasteten Dämme an mehreren Stellen und überflutete mehrere Gemeinden. Allein im Dorf Malcice mussten 120 Menschen ihre Häuser verlassen, wie örtliche Medien berichteten.

An vielen Orten Entspannung

In den meisten Gebieten der Slowakei hingegen entspannte sich die Hochwassersituation weiter. Die meisten in den vergangenen Tagen aus ihren Häusern Geflüchteten konnten wieder zurückkehren. Wie viele Häuser jedoch dauerhaft unbewohnbar wurden, sollen erst Untersuchungen im Laufe der nächsten Tage ergeben.

Quelle: dpa

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