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Gewitter in Deutschland: Heftige Unwetter hinterlassen schwere Schäden


Gewitter in Deutschland
Heftige Unwetter hinterlassen schwere Schäden

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Hagelschauer, kräftige Gewitter und Sturmböen: In weiten Teilen von Rheinland-Pfalz und Hessen ist es die zweite Nacht in Folge zu schweren Unwettern gekommen. Zahlreiche Keller, Straßen und Unterführungen wurden in der Nacht zum Freitag überflutet. Umgestürzte Bäume behinderten den Verkehr, vielerorts fiel kurzzeitig der Strom aus. Es blieb jedoch meist bei Sachschäden. Seit Freitagmittag sind die schlimmsten Unwetter überstanden.

Allein in der Westpfalz mussten die Einsatzkräfte rund 200 Mal wegen vollgelaufener Keller ausrücken. Auf der Bundesstraße 37 kam es bei Hochspeyer im Landkreis Kaiserslautern durch Starkregen zu einem Erdrutsch. Die Strecke musste kurzzeitig gesperrt werden. Auch bei Frankenstein im Kreis Kaiserslautern gab es zeitweise kein Durchkommen: Hier stürzte ein Baum auf die Fahrbahn, zudem sorgten 15 Zentimeter hohe Hagelmassen für Behinderungen.

Autobahn überschwemmt

Auf der Autobahn 6 bei Wattenheim im Landkreis Bad Dürkheim standen nach Polizeiangaben zeitweise alle drei Fahrstreifen rund 60 Zentimeter unter Wasser. Dabei versank auch ein Kleintransporter an der Ausfahrt Wattenheim bis zur Stoßstange in den Wassermassen und blieb liegen. Der polnische Fahrer wurde jedoch nicht verletzt. Erst rund eine Stunde später konnte der linke Fahrstreifen der Autobahn wieder genutzt werden.

In Hessen wurde auf der A 45 bei Gießen ein Lkw-Anhänger vom Wind erfasst und umgeworfen. Der Fahrer blieb jedoch unverletzt. Am Frankfurter Flughafen kam es aufgrund der Wettersituation zu rund 15- bis 20-minütigen Verspätungen. Flugausfälle habe es aber keine gegeben, sagte Fraport-Sprecher Alfred Schmöger. In der Nacht zuvor war es zu 15 Annullierungen gekommen.

Aktuelle Meldungen aus der Unwetterzentrale

Bahnstrecken gesperrt

Auch der Bahnverkehr wurde durch umgestürzte Bäume beeinträchtigt. So musste in der Nacht zu Freitag die Strecke zwischen Kassel und Marburg gesperrt werden, wie ein Bahnsprecher sagte. Seit Betriebsbeginn sei auch der Verkehr bei der Vogelsbergbahn, auf der Strecke zwischen Bad Camberg und Idstein sowie Mücke und Reiskirchen unterbrochen. In Rheinland-Pfalz seien für rund zwei Stunden Bahnstrecken im Raum Grünstadt blockiert gewesen, die Sperrung sei jedoch am frühen Morgen wieder aufgehoben worden.

Im Landkreis Marburg-Biedenkopf mussten die Einsatzkräfte in der Nacht zu mehr als 100 Einsätzen ausrücken. Auf der Straße zwischen Neustadt und Wasenberg wurde ein mit Treibstoff beladener Tankzug von umstürzenden Bäumen eingeschlossen. Der Fahrer blieb jedoch unverletzt, von der Ladung trat nichts aus. Ein Einsatzfahrzeug des Technischen Hilfswerkes wurde ebenfalls von einem umstürzenden Baum getroffen, der Fahrer erlitt leichte Verletzungen. In Ebsdorfergrund musste wegen eines Wasserschadens zudem eine Grundschule im Ortsteil Wittelsberg geschlossen werden. Der Krisenstab des Landkreises trat zusammen.

An der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern stürzten Bäume um und Straßen standen unter Wasser. "Anrufer berichteten von großen Hagelkörnern und Wind wie bei einem Tornado", sagte Torsten Dowe von den Polizei in Neubrandenburg. Mehrere Bundes- und Landesstraßen seien zeitweise nicht passierbar. Ein Autofahrer blieb unverletzt, als ein Baum auf seinen Wagen fiel. Ein Blitz setzte ein Wohnhaus in Hanshagen in Brand. Bewohner kamen nicht zu Schaden.

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Starke Windböen in der Nacht

Im Zuge der Unwetter kam es in der Nacht auf Freitag besonders im Westen zu starken Windböen. Die stärkste Böe wurde auf dem rheinland-pfälzischen Weinbiet gemessen: Mit 133 km/h erreichte der Wind hier 27 km/h mehr als im hessischen Fritzlar. Auch in Worms und am Frankfurter Flughafen erreichten die Böen bis zu 100 km/h, wie die Meteomedia Unwetterzentrale mitteilte.

Auch die Regenmengen fielen entsprechend aus: 36,4 Liter pro Quadratmeter kamen innerhalb von 24 Stunden im rheinland-pfälzischen Essweiler zusammen. In Waldmohr fielen knapp 30 Liter pro Quadratmeter. Und auch in Worms und am Saarbrücker Flughafen kamen mit 24,3 beziehungsweise 23,9 Litern pro Quadratmetern erhebliche Mengen zusammen.

Weiterhin Tropenhitze im Südosten

Auch die schwüle Hitze ist noch nicht ganz überstanden: Für Freitag meldet die Unwetterzentrale bis zu 34 Grad im Südosten. Im Nordwesten und Westen klettert das Quecksilber bei länger anhaltenden Regenfällen allerdings nur auf 23 bis 28 Grad. "Am Samstag sind wir dann aus dem Gröbsten raus", sagte Stefan Laps von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. Dann gibt es nur noch in einem Streifen von Rheinland-Pfalz bis nach Südbrandenburg vereinzelt kräftige Schauer und Gewitter. Unwettergefahr besteht aber nur noch im äußersten Südosten.

Die Schwergewitterzone hat sich gegen Mittag langsam aus Deutschland verabschiedet. Es bleibt zwar schwülwarm, und es können sich immer noch Gewitter entwickeln - sie werden aber nicht mehr so heftig ausfallen wie am Vormittag.

Quelle: wetter.info, dpa, apn

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