Klimaschutz Günstig und effektiv: Wälder könnten das Klima retten
Der Chef des UN-Umweltprogramms (UNEP), Achim Steiner, ruft die Staaten der Welt dazu auf, mehr Geld in den Schutz von Wäldern und Böden zu investieren. Damit könne die Erderwärmung besonders wirksam bekämpft werden. Allein die Zerstörung der Tropenwälder produziere knapp 20 Prozent der menschengemachten Treibhausgase - das sind mehr als der weltweite Transportsektor verursache, also der Auto-, Schiffs- und Flugverkehr zusammen genommen.
Anstatt Kohlendioxid (CO2) aus Kohlekraftwerken für viel Geld in den Boden zu versenken, sollten die Staaten lieber in die Natur investieren, die riesige Mengen CO2 speichern könne, so Steiner. Mehrere zehn Milliarden Dollar hätten die Länder weltweit bereits dafür vorgesehen, CO2 aus Kohlekraftwerken abzuscheiden und tief in der Erde oder unter dem Meer zu lagern. "Aber vielleicht übersieht die Staatengemeinschaft eine bewährte und geprüfte Methode, die seit Jahrtausenden funktioniert: die Biosphäre", erklärt Steiner.
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Ökosysteme als CO2-Speicher
Schätzungen zufolge sind die Ökosysteme der Erde in der Lage, mehr als 50 Gigatonnen (50 Milliarden Tonnen) Kohlenstoff in den kommenden Jahrzehnten zu speichern. Derzeit setze der Mensch nach UNEP-Schätzung weltweit etwa 10 Gigatonnen Kohlenstoff pro Jahr frei. Das entspricht der Menge von 37 Gigatonnen Kohlendioxid.
Vernichtung von Regenwald reduzieren
Werde die Rate der Waldvernichtung bis 2050 um 50 Prozent reduziert und dann auf diesem Level bis 2100 gehalten, gelangten 50 Gigatonnen Kohlenstoff weniger in die Atmosphäre. Zum Vergleich: Die Zerstörung von Torfland setze weltweit 0,8 Gigatonnen Kohlenstoff pro Jahr frei.
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Vor dem Klimagipfel in Kopenhagen
Der UNEP-Report "Die natürliche Fixierung - Die Rolle der Ökosysteme bei der Minderung des Klimawandels" wurde zum Welt-Umwelttag am Freitag in Mexiko präsentiert - sechs Monate bevor der UN-Klimagipfel in Kopenhagen beginnt. Dort soll ein Nachfolgeabkommen zum Klimaprotokoll von Kyoto vereinbart werden. Laut UNEP wäre es ein großer Fortschritt, die Ökosysteme in den neuen Vertrag einzubeziehen.
Quelle: wetter.info, dpa