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Extreme Trockenheit: Sinkende Pegel und höchste Waldbrandgefahr


Extreme Trockenheit
Sinkende Pegel und höchste Waldbrandgefahr

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Europa ächzt unter einer ungewöhnlich langen Trockenperiode. Vorläufiger Höhepunkt ist der April, der zu den zehn trockensten April-Monaten seit 1881 gehört. Das berichtet die Weltwetterorganisation (WMO). Auch hierzulande sind die Folgen zu spüren: Der Rheinpegel sinkt dramatisch und verbreitet herrscht höchste Waldbrandgefahr. "In vielen Regionen Deutschlands hat es seit Februar kaum noch geregnet", sagte Fabian Ruhnau von der Meteomedia Unwetterzentrale im Gespräch mit wetter.info.

Zu den Rekordtrockenmonaten in Deutschland gehören auch der April von 2007, 2009 und 2010. "In diesem Jahr sind die Auswirkungen aber dramatischer, weil es die Monate davor ebenfalls zu trocken war", erklärte Ruhnau.

Bis zu 60 Prozent weniger Regen

Die derzeitige Trockenperiode in Europa dauere bereits seit Januar an, heißt es bei der WMO, einer Unterorganisation der Vereinten Nationen. Der Niederschlag erreichte nur 40 bis 80 Prozent der Durchschnittsmenge der Jahre 1951 bis 2000. Die Regenmenge lag in einigen Teilen Europas sogar unter 40 Prozent.

Grund seien langanhaltende Hochdruckausläufer über West- und Mitteleuropa. Diese blockierten den Luftstrom über dem Nordatlantik, so dass Tiefdruckgebiete nicht über den europäischen Kontinent vorrücken konnten. Die Lage stelle sich auch jetzt noch als sehr stabil dar und könnte noch mehrere Wochen, wenn nicht Monate anhalten, berichtet die WMO.

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Höchste Waldbrandgefahr

In Deutschland gilt verbreitet hohe Waldbrandgefahr. Im Norden, in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt haben die Behörden sogar die höchste Gefahrenstufe ausgerufen.

In Niedersachsen stehen Cessnas der Feuerwehr für Beobachtungsflüge bereit. "Die Situation wird mit den steigenden Temperaturen noch brenzliger", sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Im Westen gilt vielerorts die zweithöchste Alarmstufe: "Die Schauer Mitte der Woche waren nicht ergiebig genug, um eine nachhaltige Entspannung zu erreichen", sagte Ruhnau. Auch in anderen Regionen erwartet Ruhnau in zwei, drei Tagen noch mal eine Verschärfung der Lage.

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Flusspegel sinken immer weiter

Auch die Pegel einiger Flüsse sind derzeit so niedrig wie schon lange nicht mehr zu dieser Jahreszeit. So lag der Pegelstand des Rheins in Köln und Bonn am Freitagabend bei etwa 1,45 Meter. So niedrig war der Fluss im Monat Mai seit 90 Jahren nicht mehr.

Im Mai 1921 lag der Kölner Pegel bei 1,34 Meter. Dieser Rekord könnte vielleicht schon an diesem Wochenende geknackt werden. Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung prognostiziert am Pegel Köln für den frühen Sonntagmorgen einen Stand von nur 1,30 Meter. "Der Wasserstand wird auf jeden Fall weiter sinken", sagte die stellvertretende Leiterin der Hochwasserschutzzentrale Köln.

Probleme gibt es auch in Niedersachsen: Die Oberweser wird bereits seit einigen Tagen mit Wasserzuschuss aus der Edertalsperre gestützt, damit die Schiffe überhaupt noch genügend Wasser unter dem Kiel haben.

Kaum Schmelzwasser aus den Alpen

Ursache hierfür ist nicht nur die Trockenheit im Frühjahr, sondern auch der vergleichsweise schneearme Winter. Flüsse wie der Rhein werden normalerweise im Frühsommer durch Schmelzwasser aus den Schweizer Alpen mit Wasser versorgt. Die gewöhnliche Menge ist dieses Jahr jedoch ausgeblieben.

Auch der Bodensee steuert auf einen neuen Rekord beim Niedrigwasser zu. Bald könnte der niedrigste Stand seit dem Beginn der Messungen im Jahr 1890 erreicht werden.

Düstere Aussichten

Auch für die nächsten Tage sieht es düster aus: Ergiebige Regenfälle sind derzeit nicht in Sicht, sagte Andreas Wagner von der Unwetterzentrale. Zwar steigt die Schauer- und Gewitterneigung im Laufe der kommenden Woche etwas an, aber erst mehrtägiger ergiebiger Landregen mit Mengen von etwa 50 bis 100 Litern pro Quadratmeter könnte für eine deutliche Anhebung der Wasserspiegel sorgen.

Quelle: wetter.info, dpa, uwe, rf

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