Brasilien Tote bei Überschwemmungen in Rio de Janeiro
Bei Überschwemmungen und Erdrutschen in Brasilien sind mindestens 64 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen mehrere Kinder und eine schwangere Frau. Den Behörden zufolge könnte sich die Zahl der Opfer noch verdoppeln, weil am Wochenende noch etliche Menschen vermisst wurden. Betroffen war der Staat Rio de Janeiro.
Allein im Badeort Angra dos Reis kamen 13 Menschen ums Leben. Auf der Touristeninsel Ilha Grande südwestlich von Rio de Janeiro begrub eine Schlammlawine ein Hotel unter sich und tötete mindestens 19 Menschen. Die Gegend um die Metropole war zuvor von tagelangen Regenfällen heimgesucht worden, in der gesamten Region gingen fast 80 Schlammlawinen nieder.
Hotel unter Schlamm begraben
Tonnen von Schlamm und Pflanzen verschütteten das kleine Luxushotel Sankay, das über Silvester mit rund 40 Gästen ausgebucht war. Luiz Fernando Pezão, der Vize-Gouverneur des Bundesstaates Rio de Janeiro, befürchtete, dass die Opferzahl steigen könnte. "Es ist ein Horrorszenario", sagte er dem Radiosender CBN. "Ein Berg aus Schlamm, Geröll und Bäumen bedeckt mehrere Häuser." Seinen Angaben zufolge wurde ein großer Teil des Hotels zerstört. Der Erdrutsch habe auch drei benachbarte Häuser beschädigt. Etwa 100 Feuerwehrleute und Helfer waren im Einsatz.
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Häuser rutschten Hang hinab
In Rio de Janeiro regnete es seit Mittwoch unaufhörlich, seit Mittwoch waren in der Region fast 30 Zentimeter Regen gefallen. Im Norden der Stadt traten drei Flüsse über die Ufer und zwangen rund 200 Menschen, ihre Häuser zu verlassen. Besonders gefährdet von Erdrutschen waren die Elendsviertel auf den Hügeln im Norden und Westen der Metropole. Die Häuser in den Elendsvierteln (Favelas) liegen oft an Hängen oder auf Hügeln. Durch den Dauerregen weichte der Boden auf. Einige der Häuser rutschen den Hang hinab. Menschen wurden unter Trümmern und Erdmassen begraben.
Quelle: AFP, dpa