Monatsbilanz Unbeständig und zu nass: Das war der Oktober
Nachdem der Monat wechselhaft startete, sorgte am siebten Oktober ein subtropischer Warmluftvorstoß für Rekordtemperaturen. Unwetter beendeten kurz darauf diese kurzzeitige sommerliche Witterungsepisode. Der Rest des Monats war unbeständig und geprägt durch kühle und feuchte Luftmassen.
Insgesamt war der Oktober im Vergleich zum langjährigen Mittel etwa 0,8 Grad zu kalt. Die markanteste Abweichung wurde auf dem Fichtelberg gemessen, dort lag die Temperatur zwei Grad unter dem Durchschnitt. In der Süd- und Westhälfte Deutschlands waren die Temperaturen milder - in Hessen, Baden-Württemberg und in Teilen Bayerns sogar leicht wärmer als der Durchschnittswert.
Sonne schien etwas zu selten
Die Sonnenscheinbilanz blieb insgesamt leicht unter dem Durchschnitt. An der Küste und im Nordwesten gab es sogar etwas mehr Sonnenscheinstunden als im langjährigen Mittel, allerdings lagen die Werte im Osten und Südosten darunter. Am sonnigsten war es im vergangenen Monat auf der Zugspitze mit 158 Sonnenstunden. Besonders wenig schien die Sonne in Katzhütte in Thüringen und auf dem Hochwald im Zittauer Gebirge, dort gab es jeweils nur 39 Stunden Sonnenschein.
Im Norden und Osten viel Regen
Der Schluss daraus liegt nahe: Es gab überdurchschnittlich viel Regen, wobei besonders der Norden und Osten Deutschlands nasser waren als andere Teile. In Brandenburg und Sachsen-Anhalt fielen etwa 240 bis 280 Prozent der normalerweise für den Oktober durchschnittlichen Regenmenge. Die höchste Niederschlagsmenge für den Monat wurde an der Station Obere Firstalm Schlierseer Berge mit 256 Litern pro Quadratmeter gemessen. Im Flachland wurden beispielsweise in Ostwestfalen recht große Mengen festgestellt. So erreichte die Meteomedia Station in Oerlinghausen einen Wert von 164 Litern. Im Saarland, Rheinland-Pfalz und in Hessen gab es dagegen unterdurchschnittliche Regenmengen von etwa 50 bis 80 Prozent.
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Unwetter in der ersten Woche
Anfang des Monats beeinflusste ein Sturmtief über Skandinavien vor allem die Küste, wo es zu einzelnen Orkanböen kam. An der Station Hörnum/Sylt wurden 124 Kilometer pro Stunde gemessen. Auch in den nördlichen Mittelgebirgen wurden hohe Windgeschwindigkeiten registriert: Auf dem Brocken bis zu 111 Kilometer pro Stunde. Am siebten Oktober verursachte ein Tiefdruckgebiet aus Frankreich im Westen Deutschlands schwere Gewitter mit heftigen Sturmböen und Niederschlägen. So trafen feuchte subtropische Luftmassen vom Mittelmeer auf deutlich kühlere Atlantikluft.
Heißester Oktober-Tag seit 1870
An den Meteomedia-Stationen in Heitersheim und in Neuenburg am Rhein in Baden-Württemberg wurden am selben Tag mit Spitzenwerten von 31 Grad die höchsten Temperaturen seit 1870 für einen Monat Oktober registriert. Im Nordwesten gab es hingegen nur Höchstwerte von 14 Grad auf Sylt und 16 Grad in Ostfriesland.
Bereits erster Schneefall in den Alpen
Am zwölften Oktober gab es in Sachsen am Erzgebirge und in Bayern an den Alpen den ersten Schneefall dieses Jahres. Auf dem Fichtelberg konnte am ersten Tag des winterlichen Intermezzos eine Schneehöhe von zwei Zentimetern gemessen werden, auf der Zugspitze sogar 50 Zentimeter. Bis zum 19. Oktober gab es immer wieder kräftige Schneefälle, sodass die Schneedecke auf der Zugspitze auf 160 Zentimetern anwuchs. In der anschließenden wärmeren Witterungsphase schmolz der Schnee in den Mittelgebirgslagen vollständig ab.
Quelle: Meteomedia, wetter.info