Umfrage Immer mehr Senioren setzen auf Online-Banking

Sind Bankfilialen bald überflüssig? Die Deutschen verwalten ihre Bankgeschäfte zunehmend online, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Online-Banking setzt sich auch bei Senioren zunehmend durch. Insgesamt nutzen 86 Prozent der Deutschen digitale Angebote für ihre Bankgeschäfte, ein neuer Höchststand, wie aus einer Umfrage unter mehr als 1.000 Personen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervorgeht. In der Altersgruppe zwischen 65 und 74 Jahren verwalten inzwischen 83 Prozent der Befragten ihre Finanzen online. Vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 77 Prozent, 2023 erst bei 61 Prozent. Ab 75 Jahren liegt die Nutzung bei 43 Prozent – in etwa doppelt so hoch wie 2023.
Digitale Zukunft des Bankings
"Online-Banking ist kaum noch eine Altersfrage", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder am Dienstag. "Der digitale Zugang zum Konto ist für die meisten selbstverständlicher als der Weg zur Filiale." 50 Prozent gaben an, ihnen würde ohne Bankfilialen nichts fehlen. Bei den 16- bis 29-Jährigen waren es sogar 60 Prozent. "Die Zukunft des Bankings ist digital. Aber die Bankfiliale ist damit nicht Geschichte, sie verändert vielmehr ihre Rolle", so Rohleder. "Die Bankfiliale wird zum Beratungsort."
Mit dem Digitalangebot ihrer Bank sind die Befragten nicht übermäßig zufrieden. Sie vergaben im Schnitt die Schulnote 3,1 – also befriedigend. Damit habe sich die Zufriedenheit gegenüber den Jahren 2024 (2,9) und 2023 (3,1) nicht verbessert. 56 Prozent der Jüngeren können sich der Erhebung zufolge vorstellen, ein Girokonto bei einem Digitalunternehmen wie Apple, Google oder Amazon zu eröffnen. Im Durchschnitt aller Altersgruppen sind es 44 Prozent.
Vertrauen in KI steigt
Beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Finanzwelt sind viele Deutsche noch skeptisch, Tendenz aber abnehmend. 28 Prozent gaben an, sie würden eine KI nutzen, die ihnen die Finanzplanung abnimmt und zum Beispiel sagt, was man sich noch leisten kann oder wo man sparen muss. 2024 waren es erst 20 Prozent. 30 (2024: 26) Prozent sind der Auffassung, dass eine KI passendere Empfehlungen zu Finanzprodukten geben kann als ein Mensch.
- Nachrichtenagentur rtr