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Deutsche Forscher stellen sich hinter Klimarat


IPCC in der Kritik
Deutsche Forscher stellen sich hinter Klimarat

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Zwei renommierte Forscher wehren sich gegen eine ihrer Ansicht nach unsachliche Kritik am Weltklimarat (IPCC): Die IPCC-Berichte über Ausmaß und Ursachen des Klimawandels dürften nicht wegen einzelner Fehler grundlegend infrage gestellt werden. Das fordern Peter Lemke vom Bremerhavener Alfred-Wegener- Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) und der Geschäftsführende Direktor des Max-Planck-Institutes für Meteorologie in Hamburg, Jochem Marotzke. "Nichts ändert etwas daran, dass der vom Menschen gemachte Klimawandel sich in Zukunft verstärken wird", so Lemke.

Die Kritik entzündet sich vor allem an einer falschen Angabe über das Abschmelzen der Himalaya-Gletscher. Außerdem wurde kürzlich aufgedeckt, dass der Bericht fehlerhafte Zahlen über die Niederlande enthält. Dort heißt es, 55 Prozent des Landes lägen unterhalb des Meeresspiegels - in Wirklichkeit sind es nur 26. Bereits im vergangenen Jahr waren E-Mails der "Climate Research Unit" der Universität Norwich öffentlich geworden, die Kritik an der Informationspolitik des IPCC laut werden ließen. Auch einige Klimaforscher fordern mittlerweile eine Reform des Gremiums, darunter der britische Wissenschaftler Mike Hulme.

"Erwärmung schreitet voran"

Lemke und Marotzke allerdings stellen sich klar auf die Seite des IPCC. Die grundlegenden Zweifel an der Arbeit des Weltklimarates sind nach Überzeugung der beiden Forscher durch nichts gerechtfertigt. "Wir wissen mit großer Sicherheit, dass die globale Erwärmung voranschreitet und dass der Mensch den größten Anteil an der Erwärmung der vergangenen 50 Jahre verursacht hat", betonte Lemke. "Genauso klar ist es, dass die Erwärmung voranschreiten wird, wobei wir diesen Prozess durch Anpassungs- und Vermeidungsstrategien in seiner Auswirkung verringern können", sagt Marotzke.

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Prüfung durch Fachexperten

Die einzelnen Teile des IPCC-Berichtes stellen für Lemke und Marotzke "den Stand des Wissens um das Klima in einer exzellenten Weise dar". Dass nun ein Fehler aufgetreten ist, der auf einem Zahlendreher und einer schlecht recherchierten Quelle beruhe, sei bedauerlich und habe auch dazu geführt, dass Lehren für den nächsten Bericht gezogen wurden. So soll laut dem Klimaforscher Ottmar Edenhofer vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung zukünftig mehr Zeit zur Verfügung stehen, um den Bericht durch Fachexperten zu prüfen. Außerdem solle der Klimarat schneller öffentlich auf etwaige Irrtümer hinweisen. Nun jedoch nach einschneidenden Reformen zu rufen, geht Lemke und Marotzke zu weit.

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Bitte um Unterstützung

Mit der Bitte um Unterstützung wandten die beiden Wissenschaftler sich mittlerweile auch an Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Bundesumweltminister Norbert Röttgen. "Die IPCC-Berichte sind unsere beste Quelle für das Wissen um den Klimawandel", sagte Lemke. "Es ist daher sehr wichtig, dem IPCC weiterhin die volle Unterstützung zu gewähren", unterstrich Marotzke.

Quelle: dpa

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