Berlin (dpa) - Ein schweres Unwetter über Berlin hat am Mittwochabend erneut für Chaos in der Hauptstadt gesorgt. Umgerissene Bäume fielen auf Straßen und S-Bahn-Gleise, Züge fielen aus, auf dem Wannsee kenterten Boote.
Bisher gebe es aber keine Meldungen über Schwerverletzte oder Tote, sagte ein Feuerwehrsprecher am Abend. Die Feuerwehr, die erneut den Ausnahmezustand ausgerufen hatte, fuhr in eineinhalb Stunden mehr als 200 Einsätze.
Mit Windböen und starkem Regen waren heftige Gewitter aus südwestlicher Richtung über die Stadt gezogen. Straßen wurden zeitweise überflutet, weil Gullys die Wassermassen nicht mehr fassen konnten. Im Stadtteil Friedenau fiel ein Baum auf ein Cabrio. Die Insassen hatten Glück im Unglück: Zwei Menschen wurden nur leicht verletzt, teilte die Feuerwehr mit. Auf dem Wannsee habe es nach Boots-Unfällen bisher ebenfalls keine Meldungen über Schwerverletzte oder Vermisste gegeben.
Die S-Bahn stellte den Zugverkehr auf der Ringbahn nach einem Blitzeinschlag in Tempelhof zeitweise ein. Auch auf der Autobahn 117 kam es wegen umgestürzter Bäume zu Verkehrsbehinderungen. Der Himmel verdunkelte sich in einigen Stadtteilen wie tief in der Nacht.
Bei der Feuerwehr gingen zahlreiche Notrufe ein. Sie konzentrierte sich vorrangig auf Alarmierungen, bei denen Menschenleben in Gefahr schienen, sagte der Sprecher. Die Berliner seien weiter aufgerufen, kleinere Wasserschäden selbst zu beseitigen.
An den Flughäfen Tegel und Schönefeld wurden Flüge aus Sicherheitsgründen rund 45 Minuten lang ausgesetzt. Es sei zu kleineren Verspätungen gekommen, sagte ein Sprecher.