Frauen fordern Kirchenreformen Gottesdienst wegen Protesten abgebrochen

In einer Kirche in Unterfranken hat ein Pfarrer den Gottesdienst abgebrochen. Am Vorabend setzten sich Frauen der Bewegung Maria 2.0 in die Kirche und forderten Reformen. Sie wurden aufgefordert, die Kirche zu verlassen.
Am Rande des katholischen Feiertages Mariä Himmelfahrt ist es in einer Kirche in Unterfranken zu einem Eklat zwischen Kirchenreformerinnen und Traditionalisten gekommen. Pfarrer Andreas Heck habe den Gottesdienst in Forst bei Schonungen (Kreis Schweinfurt) abgebrochen, nachdem rund 20 Frauen der Bewegung Maria 2.0, meist in weiß gekleidet, in den ersten Reihen Platz genommen und auf ihre Belange aufmerksam gemacht hätten, berichteten übereinstimmend der Bayerische Rundfunk und die "Main-Post".
Bewegung sorgt für Debatten und Diskussionen in der Kirche
Die Bewegung Maria 2.0 ist von katholischen Frauen ins Leben gerufen worden, die die katholische Kirche von innen reformieren wollen. Unter anderem treten sie bundesweit für Frauen in Priesterämtern, die Abschaffung des Zölibats sowie die rückhaltlose Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe in der Kirche ein. Das Aufbegehren der Frauen hatte bereits in der Vergangenheit zu erheblichen innerkirchlichen Diskussionen und Debatten geführt.
Der Streit in Forst schwelte bereits seit einiger Zeit. Die Ortsvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), Gabi Gressel, hatte versucht, vor der Messe am Vorabend von Mariä Himmelfahrt, die Gemüter zu beruhigen, wie sie der "Main-Post" sagte. Daraufhin sei Pfarrer Heck im Messgewand auf sie zugestürmt und habe die Frauen aufgefordert, die Kirche zu verlassen. Anschließend habe er den gesamten Gottesdienst abgebrochen. Der Pfarrer war am Freitag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
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Katholiken in weiten Teilen Bayerns hatten am Donnerstag mit dem Feiertag Mariä Aufnahme in den Himmel begangen. Der Feiertag spaltet Bayern – in den protestantischen Gegenden vor allem in Ober- und Mittelfranken wird er nicht gefeiert.
- Nachrichtenagentur dpa