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Region Stuttgart: Aus Angst vor Flüchtlingen Kriegswaffen gehortet – Haft


Aus Angst vor Flüchtlingen
Mann hortet Kriegswaffen – dreieinhalb Jahre Haft

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 31.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Der Hauptangeklagte (r) neben seinem Anwalt im Juli 2021 im Prozess am Landgericht Tübingen.Vergrößern des BildesDer Hauptangeklagte (r) neben seinem Anwalt im Juli 2021 im Prozess am Landgericht Tübingen. (Quelle: Vanessa Reiber/dpa)
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Er fühlte sich von Flüchtlingen bedroht, verschaffte sich unter anderem Maschinengewehre und lagerte sogar im Kinderzimmer eine scharfe Waffe – macht dreieinhalb Jahre Haft, urteilte jetzt das Landgericht Tübingen.

Uzi, Skorpion, Kalaschnikow: Ein 37-Jähriger hat zugegeben, im Landkreis Calw unweit von Stuttgart ein riesiges Waffenlager aufgebaut zu haben. Das Landgericht Tübingen verurteilte ihn am Dienstag nun zu dreieinhalb Jahren Gefängnis.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 37-Jährige mehrere Kriegswaffen, vollautomatische Maschinengewehre sowie diverse Munition und Schussvorrichtungen besaß. Der gebürtige Thüringer habe sogar im Wickelzimmer seiner wenige Monate alten Tochter eine scharfe Waffe gelagert, sagte die Vorsitzende Richterin. Laut Staatsanwaltschaft hatten die Ermittler rund 1.000 Beweismittel gefunden.

Ziel war Aufbau einer "Bürgerwehr" gegen Flüchtlinge

Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn im Juli eingeräumt, die Waffen gehortet zu haben. "Ich habe 2015 aufgrund der Flüchtlingskrise damit begonnen und mich wegen der Unruhen bedroht gefühlt", sagte er.

Sein Ziel sei der Aufbau einer "Bürgerwehr" gewesen: "Im Fall der Fälle wollte ich fünf bis sechs Herrschaften mit Kurz- oder Langwaffen ausstatten." Dann sei Corona gekommen und er habe sich "eine Art Notfallpaket zusammengestellt".

Drei Komplizen zu Bewährung verurteilt

Die Ermittler hatten im vergangenen August einen ersten Teil des Lagers in seiner Wohnung gefunden, später dann mehr in einem anderen Versteck. Das Gericht befand zudem, der Angeklagte habe auch Chemikalien für den Bau von kleineren Sprengsätzen besessen.

Dies hatte der Mann im Prozess zurückgewiesen: "Sprengstoff hört sich immer so bösartig an", hatte er gesagt, "das ist ein Böller und keine Bombe." Gegenüber der Polizei hatte er zunächst noch angegeben, die fraglichen Chemikalien zum Pökeln und wegen seiner stark schwitzenden Füße bestellt zu haben.

Drei Komplizen des 37-Jährigen wurden unterdessen zu Bewährungsstrafen und Sozialstunden verurteilt: Laut Gericht haben sie einen Teil des Waffenarsenals weg gebracht, um den Hauptangeklagten zu schützen. Dessen 24-jährige Lebensgefährtin wurde zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt, zwei Männer – 48 und 43 Jahre alt – zu einem Jahr und drei Monaten beziehungsweise zu acht Monaten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherchen
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