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"Unabomber" Ted Kaczynski tot in US-Gefängniszelle gefunden


Sprecher bestätigt
"Unabomber" Ted Kaczynski tot in US-Gefängnis gefunden

Von afp, dpa, reuters, mam

Aktualisiert am 11.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Ted Kaczynski im April 1996 (Archivbild): Der Attentäter wurde als "Unabomber" bekannt.
"Unabomber": Kazcynski gehörte zu den meistgesuchten Personen in den USA. (Quelle: Glomex)
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Der "Unabomber" ist tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden worden. Eine Todesursache des 81-Jährigen wurde offiziell noch nicht mitgeteilt.

Ted Kaczynski, der verurteilte Attentäter, genannt "Unabomber", ist tot. Ein Sprecher des Federal Bureau of Prisons (Bundesamt für Gefängnisse) teilte mit, Kaczynski sei in der Nacht zu Samstag bewusstlos in seiner Zelle in Butner im US-Bundesstaat North Carolina aufgefunden worden. Mitarbeiter hätten lebensrettende Maßnahmen eingeleitet und ihn ein Krankenhaus transportieren lassen. Dort sei er für tot erklärt worden. Zur Todesursache machte die Behörde zunächst keine Angaben. Die New York Times berichtete unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertrauten Personen, dass der Häftling Suizid begangen haben soll.

Kaczynski hatte zwischen 1978 und 1995 insgesamt 16 Bombenanschläge mit Briefbomben verübt. Dabei tötete der ehemalige Mathematikprofessor drei Menschen und verletzte 23 weitere Personen. 1996 wurde er dafür zu lebenslanger Haft verurteilt.

Laut der Staatsanwaltschaft war Kaczynski bei seinen Taten vom Hass auf Technologie getrieben. "Unabomber" wurde er genannt, weil sich seine Anschläge vor allem gegen Hochschulen und Fluggesellschaften, auf Englisch "universities and airlines", richteten.

Hass auf Technologie als Motiv

Im September 1995 hatten die "New York Times" und die "Washington Post" ein langes Manifest Kaczynskis veröffentlicht, in dem dieser seine Abscheu gegenüber moderner Technologie und der Welt der Gegenwart äußerte. Im Gegenzug hatte Kaczynski versprochen, seine Anschlagserie zu beenden.

Die Veröffentlichung des Manifests führte 1996 letztlich zu Kaczynskis Festnahme: Sein Bruder David las den Text in der Zeitung und hatte den Verdacht, bei seinem Urheber könne es sich um Kaczynski handeln. Mit seinem Verdacht wandte er sich an die Bundespolizei FBI. Diese nahm ihn in einer Einsiedlerhütte in den Bergen fest.

1998 wurde Kaczynski dann zu lebenslanger Haft verurteilt – trotz bei ihm diagnostizierter paranoider Schizophrenie. Kaczynski hatte selbst auf schuldig plädiert und das Gericht aufgefordert, ein Plädoyer seiner Verteidiger auf Schuldunfähigkeit abzuweisen.

Bekannt wurde der Attentäter auch durch eine Dokumentation des Streamingdienstes "Netflix" mit dem Titel "Manhunt: Unabomber". Die Erste der 18 Episoden lief im Jahr 2017, die letzte 2020.

Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

Verwendete Quellen
  • BBC: Ted Kaczynski, the Unabomber, found dead in US prison cell (englisch)
  • nyt.com: "Ted Kaczynski, ‘Unabomber’ Who Attacked Modern Life, Dies at 81" (englisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, afp und Reuters
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