USA: Mann muss Ex-Freundin 1,2 Milliarden Dollar wegen "Rachepornos" zahlen

Ein Mann verschickte "Rachepornos" an Freunde und Kollegen seiner Ex-Freundin. Nun muss er dafür eine hohe Entschädigung zahlen.

Ein Mann aus Texas muss seiner ehemaligen Freundin eine Entschädigung in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar (1,1 Milliarden Euro) zahlen, hat eine Jury in Harris County beschlossen. Eine Milliarde Dollar sind Schadensersatz, 200 Millionen US-Dollar sind für die seelischen Qualen, die die Frau erleiden musste.

Der Mann hat sogenannte Rachepornos, also intime Fotos und Videos, ohne ihre Zustimmung an ihre Familie, Freunde und Arbeitskollegen verbreitet. Die beiden kennen sich seit 2016 und wohnten zusammen in Chicago. Vor drei Jahren begann eine "lange und langwierige Trennung", wie es in der Anklageschrift heißt, aus der die "New York Times" zitiert.

Daraufhin zog das Opfer zu ihrer Mutter nach Texas, wo ihr Freund das Sicherheitssystem knackte, um sie zu spionieren. Offiziell trennten sich die beiden im Oktober 2021, und die Frau verlangte, dass er intime Aufnahme von ihr löschen soll.

Mann verbreitete Aufnahmen und Daten

Statt ihrer Bitte nachzukommen, verbreitete der Verurteilte aber die intimen Aufnahmen unter anderem auf pornografischen Webseiten und Social-Media-Plattformen. Außerdem veröffentlichte er ihren Namen, die Adresse und Fotos ihres Gesichts. Auch an nahe Verwandte und Freunde schickte er das Material. Dazu legte er sich Fake-Profile an. Der Mann schickte ihr auch eine E-Mail: "Du wirst den Rest deines Lebens damit verbringen, zu versuchen, dich aus dem Internet zu löschen, ohne Erfolg."

Bei der Gerichtsverhandlung war der Täter nicht zugegen. Ein Anwalt des Opfers sagte, er erwarte nicht, dass der Mann die Gesamtsumme zahlen werde. Aber das Urteil diene auch als Abschreckung für andere. "Die Mitteilung der Geschworenen lautet: Wenn Sie es sich zur Aufgabe machen, jemanden für den Rest Ihres Lebens emotional zu ruinieren, dann müssen Sie mit einem Urteil rechnen, das Sie für den Rest Ihres Lebens finanziell ruinieren wird", sagte der Anwalt der "New York Times".