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USA: 10-Jähriger in Mississippi wegen öffentlichen Urinierens verhaftet


Rassismusvorwürfe in den USA
Zehnjähriger verhaftet, weil er auf Parkplatz urinierte

Von t-online, lz

17.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Polizei in Senatobia (Symbolbild): Vier Polizisten haben den Jungen zur Polizeistation abgeführt.Vergrößern des BildesPolizei in Mississippi (Symbolbild): Vier Polizisten haben einen Jungen zur Polizeistation abgeführt. (Quelle: imago stock&people/imago-bilder)
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Ein 10-jähriger Junge aus Mississippi wurde festgenommen, weil er auf einem Parkplatz uriniert hatte. Doch vor allem die Polizei musste Konsequenzen ziehen.

Ein zehnjähriger Junge wurde von der Polizei abgeführt und auf der Polizeiwache festgehalten. Sein Vergehen: Er hatte sich auf einem Parkplatz in der Nähe des Autos seiner Mutter erleichtert. Das berichtet der US-amerikanische Nachrichtensender CNN. Demnach hat sich der Vorfall im August in Senatobia, Mississippi zugetragen. Doch nicht nur für den Jungen, sondern auch für einen Polizisten zog dieses Geschehen Konsequenzen nach sich.

Ein vorbeifahrender Polizeibeamter hatte damals Quantavious Eason beim Urinieren auf dem Parkplatz gesehen und war daraufhin in das an den Parkplatz angrenzende Geschäft gegangen, um die Mutter des Jungen zu finden. LaTonya Eason berichtete im September bei einer Pressekonferenz darüber, dass sie ihren Sohn daraufhin wegen seines Verhaltens ermahnt habe und der Beamte zunächst zufrieden gewesen sei. Doch dabei blieb es nicht.

Junge hat verstörende Erfahrung gemacht

Denn nach Angaben der Mutter trafen kurz darauf vier weitere Beamte der Polizei ein, darunter ein Leutnant. Sie erzählt, ihr Sohn sei verhaftet, in ein Polizeifahrzeug gesetzt und zur Polizeistation gebracht worden.

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Nach Angaben des Anwalts Carlos Moore, der die Familie vertrat, sei Quantavious vor dem Jugendgericht angeklagt worden. In der Klage wurde gefordert, ihn als sogenanntes "Child in Need of Supervision" (englisch für aufsichtsbedürftiges Kind) einzustufen und ihn aufgrund seines Fehlverhaltens in Beratung oder Behandlung zu schicken.

Der Anwalt erzählte CNN zudem, dass der Junge zwischen 45 Minuten und einer Stunde in einer Zelle der Polizeiwache festgehalten worden sei. Nun sei der Junge "verstört und habe jetzt Angst vor der Polizei, und er werde mit einer psychologischen Beratung beginnen".

Verantwortlicher Beamter entlassen

Die Mutter des Jungen hält den Vorfall für rassistisch motiviert. "Hätten Sie ein weißes Kind in einen Käfig gesteckt? Wenn es ein weißes Kind gewesen wäre, hätten sie wahrscheinlich nicht einmal angehalten", sagte sie auf der Pressekonferenz kurz nach der Festnahme ihres Sohnes.

Die Polizei reagierte auf diese Vorwürfe. Ungefähr zehn Tage nach Easons Festnahme wurde der verantwortliche Beamte entlassen. In einer Erklärung, die der Polizeichef von Senatobia auf Facebook veröffentlichte, heißt es: "Es war eine Fehleinschätzung von uns, das Kind zur Polizeistation zu transportieren, da die Mutter zu diesem Zeitpunkt anwesend war und eine vernünftige Alternative darstellte. Die Entscheidungen des Beamten verstießen gegen unsere schriftlichen Richtlinien und widersprachen unserer vorherigen Schulung zum Umgang mit solchen Situationen."

Junge kommt mit Bewährung davon

Trotz des offiziellen Eingeständnisses der Fehleinschätzung seitens der Polizei von Senatobia fand diesen Dienstag die Anhörung vor dem Jugendgericht von Tate County statt. Der 10-jährige Quantavious Eason erhielt eine dreimonatige Bewährungsstrafe.

Der Vorfall werde jedoch nicht in seine Akte aufgenommen, erklärte Familienanwalt Carlos Moore CNN. Laut Moore wurde Eason zudem weder für straffällig noch für aufsichtsbedürftig erklärt und es wurde kein weiteres Gerichtsverfahren eingeleitet.

Verwendete Quellen
  • Informationen von der Nachrichtenplattform X (ehemals Twitter)
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