Thailand: Mann erhält drakonische Strafe für Facebook-Posts

Er äußerte sich in sozialen Medien kritisch über den König. Dafür muss ein Thai nun eine Rekordstrafe verbüßen. Das Urteil kam auf kuriosem Weg zustande.

Ein thailändischer Oppositioneller ist in dem südostasiatischen Land zu 50 Jahren Haft verurteilt worden, weil er in sozialen Medien den König kritisiert hatte. Darüber berichtet unter anderem der englische "The Guardian". Es ist eine Rekordstrafe. Noch nie wurde in Thailand ein Mensch zu einer so langen Strafe verurteilt, weil er das Königshaus kritisiert hatte. Im Jahr 2021 war eine Frau zur bislang längsten Haft wegen dieses Vergehens verurteilt worden, sie muss für 43 Jahre ins Gefängnis.

Mongkhon Thirakot wurde nun von einem Berufungsgericht in der Stadt Chiang Mai zu einer noch höheren Strafe verurteilt, nachdem der 30-Jährige gegen das ursprüngliche Urteil Einspruch eingelegt hatte. Dieses hatte eine 28-jährige Haft vorgesehen. Bei der Berufungsverhandlung stellte das Gericht jedoch noch mehr Vergehen fest, die unter den Tatbestand der Majestätsbeleidigung fallen (Lèse Majesté).

So bewertete das Gericht etliche weitere Facebook-Posts des prodemokratischen Aktivisten als strafwürdig. Anstatt die Strafe zurückzunehmen oder zu mildern, bekam Thirakot nun zusätzliche 22 Jahre, wodurch sich die Gesamtstrafe gegen ihn auf 50 Jahre erhöht. Der heute 30-Jährige wäre nach Verbüßung der Haft 80 Jahre alt. Seine Anwälte kündigten bereits an, gegen das neuerliche Urteil ebenfalls in Berufung zu gehen. Sie wollen nun den Obersten Gerichtshof Thailands anrufen.

Thailand ist eine konstitutionelle Monarchie mit einen Parlament, aber stark autoritären Zügen. König Maha Vajiralongkorn gilt als unantastbar, wer ihn oder Mitglieder seiner Familie öffentlich kritisiert, riskiert hohe Strafen.