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Spuckattacken gegen Polizisten: Spuckhauben sollen Beamte schützen


Spuckhauben angeschafft
Polizei im Südwesten bekommt Schutz gegen Spuckattacken

Von dpa, t-online, dru

Aktualisiert am 11.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Spuckschutzhaube als Schutz für Beamte: Gerald Olma, der Pressesprecher des Heilbronner Polizeipräsidiums, erläutert die Anwendung ein Einweghauben.Vergrößern des BildesSpuckschutzhaube als Schutz für Beamte: Gerald Olma, der Pressesprecher des Heilbronner Polizeipräsidiums, erläutert die Anwendung ein Einweghauben. (Quelle: Simon Sachseder/dpa)
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Polizisten werden im Einsatz immer wieder Opfer von Spuckattacken. Nach anderen Bundesländern reagiert auch Baden-Württemberg auf die Angriffe.

Spuckattacken auf Polizisten sind vielerorts häufig. In Baden-Württemberg gibt Innenminister Thomas Strobl (CDU) den Beamten nun einen Schutz an die Hand. Am Mittwoch stellte er in Heilbronn spezielle Spuckschutzhauben vor, die künftig zur Ausrüstung der Polizisten gehören. Die Haube soll im Ernstfall dem spuckenden Angreifer angelegt werden.

Die Hauben sind stoffähnlich und luftdurchlässig. Sie werden dem Angreifer komplett über den Kopf gezogen, erschweren die Atmung aber nicht. Nach dem Gebrauch kommen sie in den Müll. Andere Bundesländer nutzen die Hauben schon seit Jahren. Bremen etwa stattete bereits 2014 erste Beamte damit aus. Auch in Hamburg und Rheinland-Pfalz gehören sie zur Ausstattung.

Zahl der Attacken steigt

Im Südwesten reagiert man mit der Anschaffung der Hauben auf einen Trend. Dort ist die Zahl der Spuckattacken in den vergangenen Jahren gestiegen. 2018 wurden mehr als 600 Beamte angegriffen. 2017 waren noch 493 Opfer verzeichnet worden.

Auch mehr Fälle von demonstrativem "Ausspucken" wurden statistisch erfasst. Das Innenministerium zählte 249 Fälle im Jahr 2018, im Jahr davor waren es noch 213 Fälle gewesen (2014: 187, 2015: 171 und 2016: 253). Die steigende Fallzahl habe auch damit zu tun, dass Fälle nun konsequent zur Anzeige gebracht würden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Auf-den-Boden-spucken gilt als beleidigende Geste.

"Das ist so widerlich, so widerwärtig"

Der Polizeihauptkommissar Gerald Olma schilderte in Heilbronn einen Fall. Er sei in einem Streifenwagen unterwegs gewesen, auf der Rückbank habe ein betrunkener, aggressiver Mann gesessen. Plötzlich habe der Mann angefangen, Olma ins Gesicht zu spucken. "Das ist so widerlich, so widerwärtig, wenn Sie direkt die warme Spucke im Gesicht haben. Das wünsche ich wirklich keinem."


Aus Sicht der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) sind die Spuckschutzhauben unverzichtbar. Der Vizechef der DPolG in Baden-Württemberg, Daniel Jungwirth, sagte: "Leider ist es so, dass in der Praxis der Beginn einer Spuckattacke nicht oder spät erkannt wird. Aber man kann den Täter an der Fortsetzung hindern."

Verwendete Quellen
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