t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaJustiz

Spanien: Eltern des kleinen Julen einigen sich mit Finca-Besitzer


Tod nach Sturz in Brunnenschacht
Eltern des kleinen Julen einigen sich mit Finca-Besitzer

Von dpa
20.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Der Vater des verstorbenen Julen im Januar letzten Jahres: Die Familie des Jungen wird eine Entschädigung erhalten.Vergrößern des BildesDer Vater des verstorbenen Julen im Januar letzten Jahres: Die Familie des Jungen wird eine Entschädigung erhalten. (Quelle: CordonPress/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Vor einem Jahr hielt das Unglück des kleinen Julen die Welt in Atem. Jetzt sollte der Prozess gegen den Besitzer des Brunnenschachtes beginnen – doch die Familie einigte sich kurz vorher mit ihm.

Im Fall des in einem Brunnenschacht gestorbenen Kleinkindes Julen wird der Prozess in Spanien wohl in letzter Minute abgesagt. Nur einen Tag vor dem geplanten Beginn des Verfahrens gegen den Finca-Besitzer, auf dessen Grundstück in Andalusien das Unglück vor einem Jahr passierte, haben sich Anklage und Verteidigung nach Medienberichten außergerichtlich geeinigt.

Der Beschuldigte habe sich bereit erklärt, den Vorwurf der fahrlässigen Tötung wegen schwerer Nachlässigkeit sowie eine Haftstrafe von einem Jahr zu akzeptieren, berichteten die Nachrichtenagentur Europa Press und andere spanische Medien am Montag unter Berufung auf Justizquellen. Zudem werde der Mann den Eltern eine Entschädigung zahlen.

Haftstrafe wird wohl zur Bewährung ausgesetzt

Ins Gefängnis muss er allerdings wohl nicht: In Spanien werden Haftstrafen von bis zu zwei Jahren bei nicht vorbestraften Angeklagten so gut wie immer zur Bewährung ausgesetzt. Zeitungen sprachen von einer "unerwarteten Wende im Fall Julen". Der Pakt müsse aber noch vom Gericht abgesegnet werden.

Der zweijährige Junge war im Januar 2019 in der Nähe von Málaga in ein tiefes und extrem enges Bohrloch gestürzt. Die Rettungsversuche hatten fast zwei Wochen lang für internationale Schlagzeilen gesorgt. Rettungsteams hatten sich schließlich am 26. Januar mittels eines eigens gebohrten Parallelschachts mühsam zu dem in 70 Meter Tiefe feststeckenden Kind vorgekämpft. Die Autopsie ergab, dass Julen schon kurz nach dem Sturz an schweren Kopfverletzungen gestorben war.

Eigentlich sollte das Verfahren in Málaga mit etwa 50 Zeugen am Dienstag starten. Die Staatsanwaltschaft wollte drei Jahre Haft fordern. Der Finca-Besitzer hatte das Loch auf der Suche nach Wasser illegal ausgehoben – in Spanien keine Seltenheit. Laut Anklage soll er der Einzige gewesen sein, der von der Existenz des Brunnens wusste – und es dennoch versäumt haben, das Loch abzudecken oder zu sichern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website