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Kindesmissbrauch in Deutschland: Missbrauchsbeauftragter warnt vor neuen Gefahren


Zehn Jahre nach Canisius
Missbrauchsbeauftragter fordert Pakt gegen sexuelle Gewalt

Von dpa
Aktualisiert am 28.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Johannes-Wilhelm Roerig: Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung warnt vor neuen Gefahren für Kinder.Vergrößern des BildesJohannes-Wilhelm Roerig: Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung warnt vor neuen Gefahren für Kinder. (Quelle: imago images)
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Vor zehn Jahren waren die ersten Berichte über Missbrauchsfälle am Berliner Canisius-Kolleg öffentlich geworden. Doch auch heute noch sieht Johannes-Wilhelm Rörig deutlichen Handlungsbedarf beim Kinderschutz.

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, sieht zehn Jahre nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle am Berliner Canisius-Kolleg und anderen katholischen Einrichtungen weiter erheblichen Handlungsbedarf beim Kinderschutz.

Er forderte einen nationalen "Pakt" gegen derartige Verbrechen. "Sexuelle Gewalt kann nur dann wirkungsvoll bekämpft werden, wenn sich alle gesellschaftlichen Kräfte verbünden", erklärte er am Dienstag in Berlin. Nötig sei dafür außer klaren Zielen und verbindlichen Maßnahmen auch "ausreichend Geld". Rörig warnte zudem vor neuen Gefahren.

"Mädchen und Jungen sind in Deutschland auch im Jahr 2020 zu wenig vor sexuellen Gewalttaten geschützt", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es ist bitter festzustellen, aber alle bisherigen Anstrengungen von Bund, Ländern, Kommunen, Kirchen, Wohlfahrt und dem organisierten Sport haben nicht gereicht, das unerträgliche Leid vieler tausend Mädchen und Jungen einzudämmen."

Digitalisierung trägt zum Problem bei

Mit der Digitalisierung des Alltagslebens erreiche die Gefährdung von Kindern und Jugendlichen neue Dimensionen, warnte Rörig. So würden Vergewaltigungen von Kindern, oft von nahestehenden Familienangehörigen, immer häufiger gefilmt und als sogenannte Kinderpornografie ins Netz eingestellt. Der Missbrauchsbeauftragte rief Politiker und Parteien zu einem härteren Vorgehen gegen Täter auf. "Wer dauerhaft verantwortet, dass nichts oder zu wenig für Schutz und Hilfe getan wird, läuft Gefahr, sich dem Vorwurf der Duldung auszusetzen."

Am 28. Januar 2010 waren Missbrauchsfälle am Canisius-Kolleg aus den 70er und 80er Jahren öffentlich geworden. Danach kamen deutschlandweit viele weitere Fälle ans Licht. Rörig will an diesem Dienstag in Berlin eine Bilanz der Aufarbeitung ziehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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