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Weizsäcker-Mordprozess: Ex-Nachbarin offenbart – angeklagter war "Neurotiker"


Ex-Nachbarin offenbart
Weizsäcker-Mordprozess: Angeklagter war "Neurotiker"

Von dpa
Aktualisiert am 23.06.2020Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte im Weizsäcker-Prozess: Als Motiv nimmt die Staatsanwaltschaft Hass auf.Vergrößern des BildesDer Angeklagte im Weizsäcker-Prozess: Als Motiv nimmt die Staatsanwaltschaft Hass auf. (Quelle: Olaf Wagner/imago-images-bilder)
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Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Berliner Mediziners Fritz von Weizsäcker hat eine Ex-Nachbarin den Angeklagten als Neurotiker beschrieben. Sie selbst wurde auch Opfer seiner Gewalt.

Im November wurde der Mediziner Fritz von Weizsäcker ermordet. Im Rahmen des Prozesses um den Angeklagten sagen vor dem Landgericht mehrere Zeugen aus. Eine Zeugin beschrieb den mutmaßlichen Mörder nun als Neurotiker und Einzelgänger mit Händewasch-Zwang. Sie erlebte selbst auch Gewalt durch ihn.

Andeutungen zur Gewalt gegen Politiker-Familie

Er sei entweder laut und aggressiv oder in sich gekehrt gewesen. Sie habe auch einen Faustschlag ins Gesicht abgekommen, sagte die 54-Jährige am Dienstag vor der Landgericht in der Hauptstadt.

Zudem habe der Mann in einem Gespräch vor Jahren erwähnt, dass er Säure gekauft habe und damit nach Berlin gefahren sei, die Substanz dort aber vernichtet habe. Die Zeugin hatte früher im selben Mietshaus wie der Angeklagte in Andernach in Rheinland-Pfalz gelebt. Ohne Namen zu nennen, habe er gemeint, die gesamte Familie eines Politikers sollte genauso leiden wie Kriegsopfer in Vietnam.

Der jüngste Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker wurde am 19. November 2019 durch einen Stich in den Hals getötet. Er war gerade am Ende eines Vortrages in der Schlossparkklinik Berlin angelangt, als die Tat geschah. Sie hatte bundesweit Entsetzen hervorgerufen.

Vermutliches Motiv: Hass auf Familie Weizsäcker

Dem 57-jährigen Angeklagten werden Mord an dem 59-jährigen Professor sowie versuchter Mord an einem Polizisten zur Last gelegt. Der heute 34 Jahre alte Beamte wollte den Angreifer – nach eigener Aussage vor Gericht – stoppen und war demnach direkt dazwischen gegangen. Er habe in die Messerklinge gegriffen und den "ungebremst aggressiven" Mann am Boden überwältigt. Der Beamte war privat zu dem Vortrag gekommen.

Als Mordmotiv nimmt die Staatsanwaltschaft Hass auf die Familie des Getöteten an, insbesondere auf den früheren Bundespräsidenten. Im Prozess wird auch die Schuldfähigkeit des Angeklagten geprüft. Der mutmaßliche Mörder hat die Attacke gestanden, aber keine Reue gezeigt. Für den Nachmittag war eine neue Erklärung von ihm angekündigt. Zunächst sollten weitere Zeugen gehört werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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