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Erdbeben in der Türkei und Syrien | Deutsches Team rettet Frau nach 100 Stunden


Deutsche Retter in der Türkei
"Jetzt glaube ich an Wunder"

Von dpa, afp, reuters
Aktualisiert am 10.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Mehr als 100 Stunden in den Trümmern: Die emotionale Rettung im Video. (Quelle: reuters)
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Mehr als vier Tage lang war eine Frau in der türkischen Stadt Kırıkhan verschüttet. Ein deutsches Rettungsteam hat sie jetzt befreit.

Inmitten von Tod und Trümmern ist es deutschen Einsatzkräften im türkischen Erdbebengebiet gelungen, eine mehr als 100 Stunden lang verschüttete Frau lebend zu bergen. Die 40-Jährige wurde am Freitag in Kırıkhan nach einem mehr als 50 Stunden dauernden Einsatz gerettet, wie die nordrhein-westfälische Hilfsorganisation I.S.A.R. Germany mitteilte.

Währenddessen hatten die Einsatzkräfte einen Versorgungskanal zu der Verschütteten geschaffen, über den sie mit der Frau kommunizieren und sie durch einen Schlauch mit Wasser versorgen konnten.

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"Jetzt glaube ich an Wunder", sagte der Leiter des Rettungsteams, Steven Bayer. Die Lage sei sehr kompliziert gewesen. "Die Frau lag in mehreren Metern Tiefe. Um an sie zu gelangen, mussten unsere Teams Betondecken durchbrechen und viel Schutt abtransportieren. Kompliziert war die Rettung auch, weil der Zugang zur Verschütteten nur über sehr enge Wege möglich war."

Mehr als 100 Stunden war die Frau mit dem Vornamen Zeynep zwischen den Trümmern eines Wohnhauses eingeklemmt. I.S.A.R.-Sprecher Stefan Heine sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Frau habe unter den Trümmern "sehr lang auf dem Bauch" gelegen, auf ihr die Leiche ihres Mannes und in ihrer unmittelbaren Nähe weitere tote Angehörige.

Der Frau gehe es "den Umständen entsprechend gut"

Die Frau sei nach der Rettung von medizinischen Kräften betreut worden. Es gehe ihr "den Umständen entsprechend gut", teilte die Hilfsorganisation mit. Bei dem Einsatz arbeiteten die Retter demnach mit I.S.A.R. Turkey und dem Bundesverband Rettungshunde zusammen.

I.S.A.R. Germany wurde 2003 in Duisburg gegründet. I.S.A.R. steht für International Search-and-Rescue. Die Organisation ist auf die Suche und Rettung von verschütteten Menschen und die medizinische Versorgung der Opfer von Naturkatastrophen spezialisiert. Ein Team aus 42 Experten und sieben Spürhunden des Bundesverbands Rettungshunde hatte die Türkei am Dienstagmorgen erreicht.

Weitere Rettungen in anderen Städten

Aus anderen türkischen Städten wurden unterdessen weitere Rettungen gemeldet. Wie der türkische Nachrichtensender NTV berichtetet, bargen Rettungskräfte in der 105. Stunde nach dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet den 18 Monate alten Yusuf Huseyin in Antakya und 20 Minuten später den siebenjährigen Muhammed Huseyin. Auch die dreijährige Zeynep Ela Parlak wurde am Freitag in Antakya gerettet. Weitere Verschüttete wurden in der Provinz Adiyaman und aus Gaziantep geborgen.

Auch die Rettung der 16-jährigen Melda Adtas in Antakya gab den Helfern, die überall im Katastrophengebiet verzweifelt nach Verschütteten suchten, neue Hoffnung. Sie wurde mehr als 80 Stunden nach dem Beben lebend aus Trümmern gezogen, wie ein AFP-Korrespondent berichtete.

Sechsköpfige Familie geborgen

In der Südosttürkei bargen Rettungskräfte eine sechsköpfige Familie nach 102 Stunden unter den Trümmern lebend. Die Eltern mit ihren Kindern zwischen 15 und 24 Jahren seien ins Krankenhaus gebracht worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Ein Nachbarspaar aus demselben Gebäude sei nach 107 Stunden gerettet worden.

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Die Helfer jubelten und klatschen, als sie die Frau auf einer Trage zum Krankenwagen brachten. Die Frau winkte den Rettern zu, wie auf CNN Türk zu sehen war. Die Reporterin des Senders brach vor Freude in Tränen aus. Die Rettung erfolgte in der Stadt Iskenderun in der Provinz Hatay, die besonders stark vom Beben getroffen wurde.

Derweil stieg die Zahl der Todesopfer durch das Erdbeben nach jüngsten offiziellen Angaben auf der türkischen Seite auf 18.342. In Nordsyrien wurden bis Donnerstagabend 3.377 Tote gezählt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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