Gas-Explosion in Paris: Gebäude brennen – Vermisste unter Trümmern

In der französischen Hauptstadt stehen mehrere Gebäude in Flammen, eines ist eingestürzt. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.

Bei einer heftigen Gebäudeexplosion im Zentrum von Paris sind 37 Menschen verletzt worden, vier davon lebensgefährlich. Zwei Menschen würden noch vermisst und unter den Trümmern vermutet, sagte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin am Mittwochabend am Explosionsort. In den vergangenen Stunden war die Zahl der Opfer stetig angestiegen.

Zwei Vermisste wurden am Abend unter den Trümmern gesucht. Schweres Gerät werde mobilisiert, um die Trümmer wegzuschaffen, sagte der Innenminister. Möglicherweise werden seinen Worten zufolge noch in der Nacht Tote geborgen oder Überlebende gerettet.

Die Feuerwehr rief die Bevölkerung auf, sich vom Unglücksort nahe dem Jardin du Luxembourg fernzuhalten und den Rettungskräften ein schnelles Eingreifen möglich zu machen. Sicherheitskräfte sperrten die Gegend weiträumig ab. 325 Feuerwehrleute waren nach Angaben des Innenministers vor Ort im Einsatz. Der Brand war am Abend jedoch unter Kontrolle, wie die Feuerwehr meldete.

Augenzeugen berichten von einer enormen Explosion

Grund für die Explosion nahe dem historischen Gebäudekomplex Val-de-Grâce im fünften Arrondissement sei ein Gasleck gewesen, sagte die Stadtteilbürgermeisterin Florence Berthout der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch.

Augenzeuge sprachen von einer enormen Explosion, die sie an einen Bombeneinschlag erinnert hätten. Das darauffolgende Feuer brachte das Gebäude laut Polizei teilweise zum Einsturz und griff auch auf Nachbargebäude über. Weitere Häuser, deren Scheiben durch die Explosion zu Bruch gingen, wurden evakuiert. Bürgermeisterin Anne Hidalgo teilte mit, sie habe ein Krisenzentrum für die betroffenen Bürger eingerichtet.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung, wegen vernachlässigter Vorsicht oder Sicherheit ein, wie der Sender BFMTV berichtete. Demnach gehen die Ermittler davon aus, dass die Explosion von dem eingestürzten Gebäude ausgegangen ist.

Darin war bislang die Modedesign-Schule Paris American Academy untergebracht gewesen, sowie ein Musikinstitut. Die Innenstadt von Paris war am Mittwochabend voller Menschen, da am 21. Juni traditionell ein stadtweites Musikfest mit zahlreichen Konzerten stattfindet.

Präsident Emmanuel Macron sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus. "Heute Abend feiern wir die Musik, doch das Herz ist nicht bei der Party", schrieb er am Abend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. "Wir denken an all diejenigen, die von der Explosion in Paris betroffen sind, an die Vermissten, an die Rettungskräfte im Einsatz", so Macron.