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La Palma: Auf den Kanaren droht ein Vulkanausbruch


Erdbeben nehmen zu
Auf den Kanaren droht ein Vulkanausbruch

  • Lars Wienand
Von Lars Wienand

Aktualisiert am 14.09.2021Lesedauer: 2 Min.
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Kanaren: Hier auf La Palma zeigt ein Vulkan seit Tagen eine "bedeutende Veränderung der Aktivität" und droht auszubrechen. (Quelle: t-online)

Viele Erdbeben, und sie werden stärker: Die Regierung der Kanarischen Inseln hat die Vulkan-Warnstufe Gelb ausgerufen. Es geht um einen Berg, mit dem – zu Unrecht – apokalyptische Zerstörungen verbunden werden.

Auf der Kanaren-Insel La Palma stellen sich die Behörden auf einen möglichen Ausbruch des Vulkans Cumbre Vieja ein. Erdbebenaktivitäten der vergangenen Tage zeigten eine "bedeutende Veränderung der Aktivität des Vulkans", berichtet das Vulkanologische Institut der Kanaren. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, die Nachrichten des Katastrophenschutzes aufmerksam zu verfolgen.

Die Regionalregierung der Kanaren hat den Sonderplan für Katastrophenschutz und Notfallvorsorge bei Vulkan-Risiken (Pevolca) aktiviert, der verstärkte Überwachung vorsieht. Für vier Orte wurde die Warnampel auf Gelb gesetzt: Fuencaliente, Los Llanos de Aridane, El Paso und Mazo. Ein erhöhtes Risiko für die Bevölkerung bestehe derzeit noch nicht. Die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma ist davon bisher nicht betroffen. Warnstufe Gelb ist die zweite von vier Warnstufe. Bei Orange wird geraten, sich einem Vulkan nicht mehr zu nähern, bei Rot kommt es zum Ausbruch.

Letzter Ausbruch war 1971

Am Dienstag nach der Ausrufung der neuen Warnstufe hatte es das bislang stärkste vulkanische Erdbeben in einer Serie der vergangenen Tage gegeben: Es wurde am Morgen mit einer Stärke von 3,9 registriert.

Nach dem bislang letzten Ausbruch des Vulkans im Jahr 1971 mit zwei Toten war es lange ruhig. Seit 2017 kommt es auf La Palma wieder zu Erdbebenschwärmen – inzwischen zehn. Die jüngste Serie seit dem Wochenende mit mehr als 400 kleinen Beben ist deutlich stärker als vorherige Schwärme. Die Beben ereignen sich auch in geringerer Tiefe, was für ein Aufsteigen des Magmas spricht. Mit den früheren Ausbrüchen auf La Palma gingen auch stärkere Erdstöße einher.

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Die Cumbre Vieja ist eine 14 Kilometer lange Vulkankette im Süden der Insel, die bis in fast 2.000 Meter Höhe reicht und Wanderern im gleichnamigen Nationalpark einen Blick auf die Nachbarinseln Teneriffa, La Gomera und El Hierro bietet.

Theorie um Mega-Tsunami brachte Schlagzeilen

Seit Jahren lösen weltweit Berichte Wirbel aus, dass von der Cumbre Vieja ein möglicher verheerender Tsunami mit Hunderten Meter hohen Wellen drohe, die noch mit 20 Metern Höhe New York erreichen. Er machte als "bedrohlichster Vulkan der Erde" ("Wiener Zeitung") Schlagzeilen.

Der Hintergrund dazu: An einem kilometerlangen Riss könnte eine Flanke des Berges in den Atlantik stürzen. Diese These geht zurück auf eine Veröffentlichung des Benfield Greig Hazard Research Center in London und der Universität von Kalifornien zur Jahrtausendwende. Die Forscher selbst erklärten eine solche Katastrophe für möglich, aber auch, dass es bis dahin Tausende Jahre dauern könne.

In der Wissenschaft herrscht inzwischen weitgehend Konsens darüber, dass dieses Szenario sehr unwahrscheinlich ist – der Berg müsste dafür noch deutlich höher sein. Darüber hinaus könnten die Effekte von Hangrutschen schwächer sein als bei Seebeben mit großflächigen Hebungen und Senkungen des Meeresgrundes. "Nix is' mit dem Mega-Tsunami von La Palma", fasste der Wissenschaftsjournalist Lars Fischer zusammen.

Die lokalen Behörden nehmen den Vulkan dennoch grundsätzlich ernst: In der Schublade liegen auch Notfallpläne für großflächige Evakuierungen.

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