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Paris: Verdächtige im Mordfall Lola verhaftet – neue Details


Nach grausamem Fund in Paris
Tatverdächtige im Mordfall Lola verhaftet – neue Details

Von afp
18.10.2022Lesedauer: 3 Min.
imago images 170969781Vergrößern des BildesGedenken an Lola: Menschen haben vor dem Wohnhaus und der Schule der getöteten Zwölfjährigen Blumen abgelegt. (Quelle: IMAGO/Jonathan Rebboah)
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Nach dem grausamen Fund einer ermordeten Zwölfjährigen in Paris ist eine Frau in U-Haft. Der Fall beschäftigt auch die französische Politik.

Drei Tage nach der Entdeckung einer Mädchenleiche in Paris befindet sich die mutmaßliche Täterin in Untersuchungshaft. Die 24-Jährige habe in ihren Aussagen die Tat abwechselnd gestanden und bestritten, teilte die Staatsanwaltschaft am Montagabend mit.

Aus den Aussagen der 24-Jährigen gehe hervor, dass sie die zwölfjährige Lola in die Wohnung ihrer Schwester gebracht habe, die sich im selben Wohnhaus befindet, in dem Lolas Eltern als Hausmeister arbeiten.

Dort habe sie das Mädchen gezwungen, zu duschen, dann habe sie sich an ihr sexuell vergangen und ihr schwere Gewalt zugefügt, die zum Tod geführt habe, teilte die Staatsanwaltschaft am Montagabend mit. Die Leiche habe sie in einer Kiste versteckt.

Zahlreichen Wunden im Gesicht

Die Autopsie ergab, dass das Mädchen erstickt sei. Es habe zahlreiche Wunden im Gesicht, am Rücken und am Hals gehabt, die aber nicht den Tod verursacht hätten. Im Intimbereich seien keine Verletzungen festgestellt worden. Auf den Fußsohlen seien in Rot die Zahlen 0 und 1 geschrieben gewesen.

Ein 43-Jähriger habe ausgesagt, dass er die junge Frau samt der Kiste und zwei weiteren kleineren Koffern zu sich nach Hause in einen Pariser Vorort gebracht habe. Etwa zwei Stunden später habe er ihr ein Taxi besorgt, und sie sei mit der Kiste und den beiden Koffern nach Paris zurückgefahren.

Drei Untersuchungsrichter ermitteln nun wegen Totschlags, Vergewaltigung und Folter einer Minderjährigen unter 15 Jahren sowie wegen Verschwindenlassens einer Leiche. Auch gegen den 43-Jährigen wird wegen Verschwindenlassens einer Leiche ermittelt, er befindet sich unter Auflagen auf freiem Fuß.

Fall von Rechtspopulisten aufgegriffen

Das Motiv der Täterin ist bislang nicht bekannt. Sie habe einen Streit mit den Eltern des Mädchens um einen elektronischen Türöffner erwähnt, der ihr Zugang zu dem Haus ermöglichen sollte, in dem ihre Schwester wohnt. Ihre Aussagen seien allerdings "schwankend" gewesen, betonte die Staatsanwaltschaft.

Die Frau war der Polizei nach Informationen aus Ermittlerkreisen als Opfer eines gewalttätigen Partners bekannt gewesen. Sie stammte demnach aus Algerien und war 2016 mit einem Studentenvisum legal nach Frankreich gekommen. Sie gilt als psychisch labil. Im vergangenen August sei sie auf einem Pariser Flughafen ohne Papiere aufgegriffen worden und habe einen Bescheid über die Ausreisepflicht erhalten.

Mehrere rechtspopulistische Politiker nutzten dies, um der Regierung ihren Umgang mit Einwanderern vorzuwerfen. Innenminister Gérald Darmanin sprach seinerseits von einer "Schamlosigkeit von Menschen, die diese Geschichte zu Wahlkampfzwecken nutzen".

Obdachloser hatte die Mädchenleiche entdeckt

Der Anwalt der mutmaßlichen Täterin drückten der Familie des zwölfjährigen Opfers sein Mitgefühl aus. Er bat gleichzeitig die Medien, keine "Gerüchte" zu verbreiten und das Prinzip der Unschuldsvermutung gelten zu lassen.

Die 24-Jährige war am Samstagmorgen in einem Pariser Vorort festgenommen worden. Sie war auf Bildern einer Überwachungskamera in Lolas Wohnhaus zu sehen gewesen. Ein Obdachloser hatte die mit Tüchern bedeckte Leiche des Mädchens am Freitagabend in einer Plastikbox im Hof des Wohnhauses ihrer Familie gefunden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Die Polizei hatte zunächst sechs Menschen in Gewahrsam genommen, vier von ihnen wurden später freigelassen. Die Eltern der Zwölfjährigen hatten das Verschwinden ihrer Tochter und die Anwesenheit jungen Frau in ihrem Haus der Polizei gemeldet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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