"Verletzliche Opfer ausgenutzt" Ex-Bestatterin verkaufte Leichenteile – Haftstrafe

Sie verkauften Teile toter Menschen anstatt sie ordnungsgemäß zu beerdigen: Jetzt müssen zwei Frauen im US-Bundesstaat Colorado lange ins Gefängnis.
Im US-Bundesstaat Colorado sind zwei Frauen zu Haftstrafe verurteilt worden, weil sie jahrelang Teile von Leichen verkauft haben. Über das Urteil hatte unter anderem die "Denver Post" berichtet. Demnach wurde die 46-Jährige ehemalige Bestatterin Megan H. zur Höchststrafe von 20 Jahren Haft verurteilt. Ihre 69-jährige Mutter muss für 15 Jahre ins Gefängnis.
Die Leichenteile hatten die beiden Frauen an medizinische Ausbildungseinrichtungen verkauft, denen offenbar nicht bewusst war, dass die Körperteile unerlaubt weitergegeben wurden. Verkauft wurden unter anderem Arme, Beine oder Köpfe.
"Opfer ausgenutzt"
Die Verurteilten hatten zuvor den Angehörigen Einäscherungen in Rechnung gestellt, die nie stattfanden. Mehrere Angehörige erfuhren später, dass die Asche der Verstorbenen mit den Überresten anderer Toten vermischt wurde. "Diese beiden Frauen haben verletzliche Opfer ausgenutzt, die sich in einer Zeit der Trauer an sie wandten", sagte Leonard Carollo, der zuständige FBI-Sonderagent in Denver, in einer Erklärung.
Die Taten waren 2018 an die Öffentlichkeit gelangt, nachdem das FBI das Bestattungsinstitut der 46-Jährigen in der Stadt Montrose durchsucht hatte. Bei den Ermittlungen sind laut den Behörden insgesamt mehr als 500 Opfer gefunden worden.
- bbc.com: "Colorado ex-funeral directors jailed for selling body parts" (englisch)
- denverpost.com: "Colorado funeral home owners sentenced to federal prison for selling body parts without families’ permission" (englisch)