Polizeigewalt in den USA Sechster Polizist nach Tötung von Tyre Nichols entlassen
Der Tod des Afroamerikaners Tyre Nichols sorgte weltweit für Entsetzen. Jetzt haben die Behörden im US-Bundesstaat Tennessee weitere Konsequenzen gezogen.
Nach dem gewaltsamen Tod des Schwarzen Tyre Nichols in den USA hat die Polizei von Memphis im Bundesstaat Tennessee einen weiteren Beamten entlassen. Der Ex-Polizist habe gegen mehrere interne Vorschriften verstoßen, begründete die Behörde am Freitag (Ortszeit) den Schritt. Er habe unter anderem Regeln im Zusammenhang mit persönlichem Verhalten, Wahrheitstreue und dem Umgang mit Polizeiausrüstung missachtet. Aus der Mitteilung geht hervor, dass es sich um den Beamten handeln könnte, der bei dem Angriff auf Nichols einen Elektroschocker auf den 29-Jährigen abgefeuert hatte.
Nichols war im Januar von der Polizei in seinem Fahrzeug angehalten und von den beteiligten Einsatzkräften brutal zusammengeschlagen worden. Drei Tage nach dem Vorfall starb Nichols im Krankenhaus an seinen Verletzungen. Sein Tod löste in den USA landesweite Entrüstung und eine neuerliche Diskussion über Rassismus und Polizeigewalt aus.
Nichols war ein Afroamerikaner. In den USA kommt es immer wieder zu tödlichen Übergriffen der Polizei. Laut der Webseite mappingpoliceviolence.org sind im vergangenen Jahr mehr als 1.100 Menschen von der Polizei getötet worden. Den Angaben zufolge ist es für schwarze Menschen in den USA fast dreimal so wahrscheinlich von der Polizei getötet zu werden, wie für weiße.
- Nachrichtenagentur dpa