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USA: Deutscher Arzt und Olympia-Sportler tötet seine Frau


Jetzt drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft
Deutscher Olympia-Sportler tötet Frau

Von t-online, mtt

13.05.2025 - 14:20 UhrLesedauer: 2 Min.
Dr. med. Ingolf T. (Archivbild): 2002 lenkte er per Joystick einen Roboter, der in 8.200 Kilometer Entfernung einen Patienten operierte.Vergrößern des Bildes
Dr. med. Ingolf T. (Archivbild): 2002 lenkte er per Joystick einen Roboter, der in 8.200 Kilometern Entfernung einen Patienten operierte. (Quelle: Götz Schleser)
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Er war als Zehnkämpfer bei Olympia, wurde später als Roboterarzt berühmt. Nun drohen Ingolf T. 20 Jahre Haft – weil er seine Frau tötete und in einem Teich versenkte.

In den USA wartet ein ehemaliger deutscher Spitzensportler und angesehener Arzt auf sein Urteil. Schuldig gesprochen ist Ingolf T. bereits, diesen Freitag wird das Oberste Gericht im Norfolk County im US-Bundesstaat Massachusetts das Strafmaß verkünden.

T. war einmal ein Star. 1980 gehörte er Berichten zufolge als Ersatzmann zum Zehnkampfteam der DDR bei den Olympischen Spielen in Moskau. Dann machte er Karriere als Arzt: Der Urologe stieg zum Oberarzt an der Berliner Charité auf und führte 2002 eine viel beachtete Operation aus. Er saß in den USA in einem High-Tech-Stuhl, bewegte Pedale und Joysticks und steuerte so einen Roboter, der in 8.200 Kilometern Entfernung in Berlin einen Krebs-Patienten operierte.

Gewalt in der Ehe

Wenig später wurde er Chef der Urologie am St. Elizabeth's Medical Center in Boston. Über eine Online-Dating-App lernte er 2017 seine dritte Ehefrau Kathleen McLean kennen, die beiden heirateten Ende 2019 in Las Vegas.

Doch offenbar regierte in der Beziehung Gewalt statt Liebe: Im Februar 2020 erwirkte die 45-Jährige eine einstweilige Verfügung gegen T. Laut Gerichtsdokumenten hatte er ihr mit einer Schere die Hand aufgeschnitten, sie zu Boden geworfen und ihr mit seiner Hand so lange Nase und Mund zugehalten, bis sie ohnmächtig wurde.

Redaktioneller Hinweis

Falls Sie von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

Leiche mit Steinen beschwert versenkt

Kurz nach der Versöhnung war sie tot: Im Prozess gestand der Arzt, seine Ehefrau im Mai 2020 erwürgt zu haben. Seiner Schilderung zufolge hatte das Paar einen Streit, weil sie eine SMS einer anderen Frau auf seinem Handy gefunden hatte. Im betrunkenen Zustand habe sie ihm ein Glas auf den Kopf geschlagen.

Daraufhin sei er ausgerastet, sagte T. vor Gericht. "Ich habe sie am Hals gepackt. Sie hat um sich geschlagen, und wir sind zusammen zu Boden gefallen." Dann sei seine Frau plötzlich tot gewesen. "Ich hatte eine Art Blackout", behauptete T. Angeblich um ihren Kindern den Anblick der Leiche zu ersparen, habe er sie anschließend mit Steinen beschwert in einem Teich versenkt.

Bruder schäumt: "Im Grunde kommt er ungeschoren davon"

Die Verteidigung sprach von Notwehr. Die Staatsanwaltschaft warf T. hingegen Mord vor und argumentierte, der Arzt habe aus Angst vor einer teuren Scheidung eiskalt und geplant getötet. Die Geschworenen sprachen T. schließlich wegen Totschlags im Affekt für schuldig.

Das heißt: Wenn am 16. Mai das Urteil fällt, sind maximal 20 Jahre Haft möglich. Aus Sicht der Familie des Opfers ist das viel zu wenig. Kathleen McLeans Bruder schäumte nach dem Schuldspruch: "Er ist einfach die Straße entlanggefahren und hat sie wie Müll aus dem Fenster geworfen", sagte er über T. Seiner Schwester widerfahre keine Gerechtigkeit: "Im Grunde kommt er ungeschoren davon."

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