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Polizei: Amokläufer von Graz hat Tat minutiös geplant


Neue Informationen der Polizei
Amokläufer von Graz hat Tat minutiös geplant

Von dpa
Aktualisiert am 12.06.2025 - 14:20 UhrLesedauer: 2 Min.
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Im Video: Hunderte Menschen gedenken der Opfer des Amoklaufs in Graz. (Quelle: reuters)
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Der Schütze bei dem Amoklauf an einer Grazer Schule hat seine Tat genauestens geplant. Das Motiv ist weiter unklar.

Laut Angaben der Polizei war der Amokläufer von Graz ein leidenschaftlicher Spieler von Ego-Shooter-Spielen. Er sei ein sehr introvertierter Mensch gewesen, der zurückgezogen gelebt habe, sagte der Leiter des Landeskriminalamts Steiermark, Michael Lohnegger. Alle bisher ausgewerteten Unterlagen geben weiterhin keinen Hinweis auf ein Motiv.

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Der Täter hatte zu den meisten Opfern keine Beziehung aus seiner Schulzeit. Nur die getötete Lehrerin habe ihn unterrichtet, hieß es. Der Amokschütze hatte die 5. und 6. Klasse des Gymnasiums besucht, den Schulbesuch aber abgebrochen.

Der 21-jährige Täter sei bei dem siebenminütigen Amoklauf, der bis ins Detail geplant gewesen sei, in seiner ehemaligen Schule mit einer Pistole der Marke Glock, einer am Schaft abgesägten Doppelflinte und einem Jagdmesser bewaffnet gewesen, hieß es. Er habe die Waffen in der Toilette der Schule aus seinem Rucksack genommen.

Wahllos auf Opfer geschossen

Zunächst habe er im 2. Stock des Gebäudes wahllos auf Menschen geschossen, sagte Lohnegger. Danach sei er in den 3. Stock gegangen und habe eine von innen verriegelte Tür aufgeschossen. Zeitgleich mit dem Eintreffen der Polizei habe er sich mit einem Schuss in den Kopf selbst getötet. Der 21-Jährige habe noch genügend Munition gehabt, seinen Amoklauf fortzusetzen, so Lohnegger weiter.

Bei einer Hausdurchsuchung am Wohnort des Angreifers entdeckten die Ermittler auch eine Rohrbombe, die allerdings nicht funktionstüchtig war. Aus den gefundenen Dokumenten gehe hervor, dass dem 21-Jährigen die Zeit fehlte, die Bombe funktionstüchtig zu machen, so der LKA-Leiter.

Zehn Todesopfer, elf Verletzte

Bei dem Amoklauf starben neun Jugendliche vor Ort. Sie waren nach Angaben der Polizei zwischen 14 und 17 Jahre alt. Eine Lehrerin starb Stunden nach der Tat in einem Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen.

Elf Personen wurden verletzt. Die meisten von ihnen mussten auf Intensivstationen betreut werden, doch ihr Gesundheitszustand sei stabil, hieß es vom Krankenhausbetreiber Kages.

Debatte um Waffenrecht hat begonnen

Nach einer ersten Phase des Schocks und der Trauer kommt in Österreich eine Diskussion über das relativ liberale Waffenrecht in Gang. Bislang haben sich Kommunisten und Grüne für eine Verschärfung ausgesprochen, die rechte FPÖ spricht sich dagegen aus.

Die Tat hat ganz Österreich erschüttert. Die Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer bis Freitag ausgerufen. Zu einem Gedenkgottesdienst am Abend im Wiener Stephansdom wird die Staats- und Regierungsspitze erwartet.

Unterdessen hat auch der britische König Charles III. den Angehörigen der Opfer und allen weiteren Betroffenen des Amoklaufs in Graz sein tiefes Beileid ausgesprochen. Er und seine Frau, Königin Camilla, seien geschockt und zutiefst traurig, schrieb der 76-Jährige in einer Stellungnahme auf der Plattform X. Das Königspaar sende allen Österreicherinnen und Österreichern "unser tiefstes Mitgefühl in dieser äußerst schmerzlichen Zeit".

Sicherheitsbehörden sorgen sich wegen Trittbrettfahrern

Die Sicherheitsbehörden berichteten von weiteren vereinzelten Drohungen gegen Schulen. Es habe Trittbrettfahrer gegeben, hieß es beim Innenministerium. Die Polizei habe jeweils Maßnahmen ergriffen. Im ganzen Land sind die rund 400 Mitglieder der Spezialeinheit Cobra in erhöhter Alarmbereitschaft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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