Mysteriöser Mordfall Bögerl: Neuer Zeuge will die Täter kennen

Im mysteriösen Mordfall Maria Bögerl hat sich laut "Bild"-Zeitung ein Zeuge gemeldet, der die Täter kennen will. Der Ellwanger Staatsanwalt Jens Weise sagte dem Blatt: "Der Sachverhalt ist uns bekannt. Wir gehen natürlich sämtlichen sachdienlichen Hinweisen nach."

Der Zeuge spricht angeblich von zwei Tätern. Dem Bericht zufolge hält er sich in den Niederlanden auf und ist nur dann zu einer Aussage in Deutschland bereit, wenn man ihm beim Strafmaß in einem Untreue-Verfahren entgegenkomme. Dazu sagte Weise: "Zusagen zu anderen Strafverfahren können wir natürlich nicht machen."

Die Ulmer Polizei bestätigte laut "Stuttgarter Nachrichten" die Angaben, hielt sich aber bedeckt. "Die Ermittlungen laufen", sagte ein Sprecher. "Inwieweit der (Zeuge / Anm. d. Redaktion) seriös ist, und wie man diese Sache bewerten muss - das läuft gerade."

Entführt und erstochen

Die Frau des früheren Heidenheimer Sparkassenchefs, Thomas Bögerl, war vor mehr als viereinhalb Jahren entführt worden. Eine Lösegeld-Übergabe scheiterte. Anfang Juni 2010 fand ein Spaziergänger die Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl war erstochen worden.

Im Auto der Frau entdeckte die Polizei DNA-Spuren, die bislang nicht zugeordnet werden konnten. Die Ermittler sehen ausreichende Hinweise dafür, dass der Täter aus der Region stammt. Der zwischenzeitlich fälschlich unter Verdacht geratene Ehemann nahm sich gut ein Jahr nach dem Mord das Leben.

Betrüger narrte Polizei

Monatelang hatte außerdem ein Betrüger die Polizei in die Irre geführt und dafür auch noch Geld kassiert. Der 40-Jährige wurde im November 2013 vom Amtsgericht Heidenheim zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Der Mann hatte sich immer weiter in seine Lügengeschichte verstrickt und schließlich den Ermittlern sogar Beweismittel zum Kauf angeboten. Tatsächlich floss Geld, doch als Gegenleistung lieferte der Mann Bilder und eine Uhr - alles nicht tatrelevant.

Von den wahren Mördern von Maria Bögerl fehlt weiter jede Spur. Mehrere DNA-Massentests ergaben keine neuen Hinweise.