Bluttat in Oregon Rechtsradikaler sticht drei Männern in den Hals

In einer Straßenbahn in Portland hat ein Rechtsradikaler zwei Frauen rassistisch beschimpft. Mehrere Männer kamen ihnen zu Hilfe – und bezahlten dies mit ihrem Leben.
Polizeiangaben zufolge starben zwei der couragierten Männer, ein dritter wurde schwer verletzt. Nach Zeugenaussagen hatte der Mann eine 17-jährige Muslima mit einem Kopftuch und ihre 16-jährige schwarze Freundin beleidigt, woraufhin die drei Männer im Alter von 21 bis 53 Jahren einschritten. Der Verdächtige stach ihnen daraufhin mit einem Messer in den Hals. Er flüchtete blutbespritzt, wurde jedoch kurz darauf von Polizisten festgenommen.
Der 35-Jährige sitzt inzwischen wegen zweifachen Mordes und eines versuchten Mordes in Haft. Portlands Bürgermeister Ted Wheeler brach eine Auslandsreise in Großbritannien ab und kehrte umgehend in die als liberal und alternativ geltende Stadt im Bundesstaat Oregon im Westen der USA zurück. In einer ersten Reaktion bezeichnete er die Männer, die eingegriffen hatten, als "Helden".
FBI prüft mögliches "Hassverbrechen"
Nach Angaben der Bundespolizei FBI war zunächst noch offen, ob die Tat als Terrorakt oder als sogenanntes Hassverbrechen einzustufen ist. Die Polizei in Portland hatte zuvor davon gesprochen, dass der Verdächtige Äußerungen machte, die als "Hassrede" zu betrachten seien.
In der Nähe des Tatorts in einem Bahnhof versammelten sich am Samstag beinahe tausend Menschen zu einer Mahnwache vor einer großen Ansammlung von Blumen und Bildern. Auch an anderen Orten in der Stadt gab es ähnliche Zusammenkünfte. Die trauernden Teilnehmer entzündeten Kerzen, ehrten die Opfer und demonstrierten dabei gegen Hass und Intoleranz.