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Baden-Württemberg: Sondengänger finden Silberschatz und sacken ihn ein


Sondengänger finden Silberschatz und sacken ihn ein

Von afp
Aktualisiert am 20.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Metalldetektor wird über eine Fundstelle gehalten: Gezielt dürfen sogenannte Sondengänger nicht nach archäologischen Schätzen suchen. (Symbolbild)Vergrößern des BildesEin Metalldetektor wird über eine Fundstelle gehalten: Gezielt dürfen sogenannte Sondengänger nicht nach archäologischen Schätzen suchen. (Symbolbild) (Quelle: Hauke-Christian Dittrich/dpa-bilder)
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Fast zehntausend Silbermünzen aus dem Mittelalter haben zwei Schatzsucher in Baden-Württemberg entdeckt. Den Behörden sagten sie erst jetzt Bescheid – das hat Konsequenzen.

Zwei Sondengänger haben auf der Suche nach Munition in Baden-Württemberg zufällig einen wertvollen Silberschatz aus dem Mittelalter entdeckt und anschließend offenbar unter sich aufgeteilt. Erst Monate nach dem Fund von fast zehntausend Silbermünzen bei Ellwangen meldete einer der Militariasammler die Entdeckung beim Landesamt für Denkmalpflege, wie die Behörden in Stuttgart und Ellwangen mitteilten.

Gegen die Schatzsucher im Alter von 22 und 28 Jahren, die aus einer Gegend östlich von Stuttgart stammen, wird nun wegen Unterschlagung ermittelt. Laut Staatsanwaltschaft und Polizei stießen sie im Sommer 2017 auf die Münzen, die aus dem 13. bis 14. Jahrhundert stammen sollen. Als einer der Sammler schließlich mit monatelanger Verspätung den Fund anzeigte, informierte das Landesamt für Denkmalpflege das Landeskriminalamt.

Der Fund ist von außergewöhnlicher archäologischer Bedeutung

Nachdem sich die Angaben des Sammlers bei den Denkmalpflegern bestätigt hatten, fanden die Ermittler in der Wohnung des zweiten Beschuldigten weitere Münzen aus dem kostbaren Silberschatz. Nach Expertenmeinung waren die Männer auf einen der bisher größten Münzschätze des Spätmittelalters in Baden-Württemberg gestoßen und hatten damit einen archäologischen Fund von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung gemacht.

Allerdings hätten sie die Behörden umgehend von ihrem Fund unterrichten müssen. Denn Kulturdenkmale von hervorragendem wissenschaftlichem Wert werden mit ihrer Entdeckung laut baden-württembergischen Denkmalschutzgesetz Eigentum des Landes. Zufallsfunde müssen binnen vier Werktagen bei der Denkmalschutzbehörde oder der Gemeinde angezeigt werden. Auch ist die gezielte Suche nach solchen Schätzen nicht gestattet.

Keramik, Textilien und ein Ring waren auch unter den Fundstücken

Neben den Silbermünzen entdeckten Wissenschaftler in dem ungewöhnlich umfangreichen Fundmaterial auch Keramikfragmente sowie Reste von Textilien, die zur Verpackung des Münzschatzes gedient haben könnten. Auch ein Fingerring aus Bronze mit einem gefassten Stein wurde gefunden. Weitere Einzelheiten teilten die Behörden wegen der noch laufenden Ermittlungen zunächst nicht mit.

Verwendete Quellen
  • AFP
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