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Höxter-"Horrorhaus"-Prozess: Lange Haftstrafen für Angelika und Wilfried W.


Prozess um "Horrorhaus" von Höxter
Wilfried und Angelika W. zu langen Freiheitsstrafen verurteilt

Von dpa
Aktualisiert am 05.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Der 48-Jährige Wilfried W. (r.) muss nach dem Urteil in die Psychiatrie.Vergrößern des BildesDer 48-Jährige Wilfried W. (r.) muss nach dem Urteil in die Psychiatrie. (Quelle: Marcel Kusch/dpa-bilder)
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Angelika W. muss 13 Jahre ins Gefängnis, ihr Ex-Mann Wilfried W. elf Jahre in die Psychiatrie. Im Mordprozess um das "Horrorhaus" in Höxter sind die Urteile gefallen.

Im Mordprozess um den Tod zweier Frauen im sogenannten Horrorhaus von Höxter sind die beiden Angeklagten zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Paderborn verurteilte Angelika W. am Freitag zu 13 Jahren und ihren Ex-Mann Wilfried W. zu elf Jahren. Der 48-Jährige soll in einer Psychiatrie untergebracht werden. Damit folge das Gericht den Forderungen von Staatsanwaltschaft und Nebenklägern nicht.

Die Fakten waren in dem Prozess weitgehend unstrittig: Über Jahre hinweg hatte das deutsche Paar Frauen mit Kontaktanzeigen in ein Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort seelisch und körperlich schwer misshandelt. Zwei Frauen aus Niedersachsen überlebten die Quälereien nicht. Eine starb in einem Krankenhaus, beim zweiten Opfer fanden die Ermittler keine Leiche mehr. Wie Angelika W. selbst ausgesagte, hatten sie und ihr Ex-Mann die Leiche der Frau eingefroren, zersägt, verbrannt und die Asche anschließend im Winter an den Straßenrändern des Dorfes verstreut. Die Richter werteten die beiden Taten als Mord durch Unterlassen und versuchten Mord.

"Ich wusste nicht, was richtig oder falsch ist"

Angelika W. (49) hatte umfassend gestanden und ihren Ex-Mann Wilfried W. (48) immer wieder schwer belastet. Wilfried W. hingegen beschuldigte seine Ex-Frau schwer. Mehrere Opfer hatten als Zeugen über das Geschehen in dem Haus berichtet.

In ihrem letzten Wort unmittelbar vor dem Urteil hatte Angelika W. erstmals deutliche Worte der Entschuldigung an die Opfer gerichtet. "Ich möchte mich in aller Form bei allen Frauen entschuldigen, denen ich Leid angetan habe", sagte sie. Ihr Ex-Mann Wilfried W. sagte: "Ich wusste nicht, was richtig oder falsch ist. Deswegen wäre eine Therapie gar nicht so schlecht."

Lebenslange Haftstrafen gefordert

Staatsanwaltschaft und Nebenkläger hatten für die beiden Angeklagten lebenslange Haftstrafen und die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld beantragt. Wilfried W. sollte nach dem Willen der Anklage in einer Psychiatrie untergebracht werden.

Die Strafanträge der Verteidiger waren dagegen deutlich niedriger ausgefallen. Für Wilfried W. hatten die Anwälte wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung sieben Jahre und sechs Monate Haft gefordert, da er nur vermindert schuldfähig sei. Für Angelika W. hatten ihre Verteidiger einen Freispruch gefordert, weil es für den angeklagten Straftatbestand Mord durch Unterlassen an Beweisen mangele.

Verwendete Quellen
  • dpa
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