Verfahren in Leipzig Polizeischüler äußern sich in Chat rassistisch

Sächsische Polizeischüler sollen in einem internen Chat rassistische Nachrichten ausgetauscht haben. Nach Prüfung der Vorwürfe wurden nun erste Konsequenzen gezogen.
In der Polizeifachschule in Leipzig sollen Schüler in einer internen Chat-Gruppe rassistische Nachrichten verfasst haben. Nach umgehender Prüfung des Chat-Protokolls wurde gegen einen Polizeischüler ein Disziplinarverfahren eingeleitet, um den Sachverhalt schnellstmöglich aufzuklären, teilte das Präsidium der sächsischen Bereitschaftspolizei mit.
Bekannt wurden die Vorwürfe demnach durch einen ehemaligen Polizeischüler, der vor einer Woche in einem Onlinenetzwerk entsprechende Chatverläufe einer internen Whatsapp-Gruppe veröffentlichte. Die Bereitschaftspolizei erfuhr nach eigenen Angaben erst durch die Veröffentlichung davon. "Wir nehmen die Vorwürfe sehr ernst", erklärte Lichtenberger.
Ex-Polizeischüler erhebt schwere Vorwürfe gegen Vorgesetzte
Medien gegenüber soll der ehemalige Polizeischüler zudem behauptet haben, dass sich auch einzelne Vorgesetzte fremdenfeindlich geäußert hätten. Sollten sich im Laufe der Ermittlungen weitere Hinweise auf Dienstpflichtverstöße ergeben, würden erneut disziplinarrechtliche Schritte eingeleitet, erklärte die Behörde dazu.
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"Rassistisches Gedankengut hat in den Reihen der Polizei keinen Platz und darf unter keinen Umständen toleriert oder verharmlost werden", betonte der Leiter der Bereitschaftspolizei, Dirk Lichtenberger. Es sei umgehend eine Schulkonferenz einberufen worden.
Die Grünen im sächsischen Landtag forderten eine umfassende Aufklärung von Innenminister Roland Wöller (CDU) in der kommenden Sitzung des Innenausschusses am 1. November. "Mit jedem vermeintlichen Einzelfall von rassistischen oder rechtsextremen Äußerungen sinkt das Vertrauen in die sächsische Polizei", sagte der innenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Valentin Lippmann.