Angriff mit Eisenstange Polizei schießt randalierenden Mieter an

Als die Polizei ankam, lief ihnen bereits ein verletzter Mann entgegen. Kurze Zeit später sahen sich die Beamten dem Angreifer gegenüber, der mit einer erhobenen Stange auf sie zuging – und der auf keine ihrer Warnungen hörte.
Ein Polizist hat in Hilpoltstein in Bayern einem Mann ins Bein geschossen, der mit einer Metallstange auf seinen Vermieter einschlug und auch die alarmierten Polizeibeamten angriff. Der 70-jährige Vermieter erlitt schwere Verletzungen durch die Schläge, der 39-jährige Mieter kam schwerverletzt ins Krankenhaus, wie die Polizei in Nürnberg am Freitag mitteilte. Beide befinden sich außer Lebensgefahr.
Der 39-Jährige sei nach einem gewaltsam ausgetragenen Streit mit seinem Vermieter in bedrohlicher Angriffshaltung mit der Stange auf die Beamten zugegangen, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Der Angreifer sei von einem Schuss ins linke Bein getroffen worden, zusammengesackt und von den Polizisten überwältigt worden.
Zuvor hätten die Beamten den Mann mündlich gewarnt, Pfefferspray eingesetzt und einen Warnschuss abgegeben. Weder der Angreifer noch das Opfer seien bisher vernommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Gegen den 39-Jährigen sei Haftbefehl beantragt worden. Es werde wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag ermittelt.
Das Opfer schwebt nicht Lebensgefahr
Bevor die Beamten bei dem Mehrfamilienhaus ankamen, hatte der Mann der Polizei zufolge am Donnerstagabend mit der Eisenstange auf seinen Vermieter eingeschlagen. Der 70-Jährige kam mit schweren Verletzungen an Kopf und Körper aus dem Mehrfamilienhaus gelaufen, als die Polizisten am Tatort eintrafen.
Zum Hintergrund für den ausgeuferten Konflikt konnten die Ermittler zunächst keine Angaben machen. Der Notruf sei wegen eines Familienstreits ausgelöst worden, sagte der Sprecher. Weiteres könnten erst die Vernehmungen ergeben.
Auf die Polizei kommen jetzt Ermittlungen zu
Gegen den Polizeischützen würden routinemäßig Ermittlungen des bayerischen Landeskriminalamtes aufgenommen, um die Rechtmäßigkeit des Schusswaffeneinsatzes zu prüfen, sagte der Polizeisprecher. Diesen sehe das Polizeipräsidium Mittelfranken gelassen entgegen.
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"Wir haben nichts zu verbergen oder zu vertuschen", betonte er. Die Situation habe "einen unmittelbaren Angriff mit der Stange erwarten", lassen, heißt es in einer Mitteilung. Es habe Lebensgefahr für die eingesetzten Beamten bestanden.
- Nachrichtenagentur AFP, dpa