Unbeteiligte starb nach Kollision Autorennen in Moers – Fahrer wegen Mordes angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Kleve hat gegen einen 21-Jährigen Anklage wegen Mordes erhoben. Am Ostermontag soll er mit einem anderen Autofahrer ein Rennen gefahren sein. Er prallte gegen den Wagen einer Unbeteiligten.
Fast ein halbes Jahr nach einem mutmaßlichen Autorennen im niederrheinischen Moers hat die Staatsanwaltschaft Kleve einen 21-Jährigen wegen Mordes angeklagt. Er soll sich im April mit einem anderen Fahrer ein Rennen geliefert haben und dabei mit dem Wagen einer 43-Jährigen zusammengestoßen sein. Die Frau wurde getötet. Gegen den zweiten 22 Jahre alten Fahrer hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Teilnahme an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge erhoben, wie das Landgericht Kleve am Freitag mitteilte.
Mit 167 km/h durch ein Wohngebiet
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatten die beiden jungen Männer aus Duisburg sich am späten Abend des Ostermontags mit PS-starken Autos auf einem Supermarktparkplatz getroffen. Mehrmals hätten sie die Motoren lautstark aufheulen lassen und seien dann zu dem Rennen gestartet. Der 21-jährige Kosovare, der keinen Führerschein besitze, soll den Mercedes-AMG seines Vaters in dem Wohngebiet auf 167 Kilometer pro Stunde beschleunigt haben und auch auf der Gegenspur gefahren sein. Auf einer Kreuzung stieß das Auto dann mit dem Kleinwagen der 43-Jährigen zusammen.
Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Fahrzeug der Frau gegen ein geparktes Auto und einen Baum geschleudert. Die 43-Jährige, die nicht angeschnallt gewesen sei, wurde aus ihrem Auto herausgeschleudert und starb drei Tage später an ihren schweren Verletzungen.
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Der 21-Jährige war zunächst vom Unfallort geflüchtet. Erst gut eine Woche später stellte er sich der Polizei, nachdem diese mit internationalem Haftbefehl und mit Fotos nach ihm gefahndet hatte. Nach dem Eingang der Anklage muss das Landgericht Kleve nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.
- Nachrichtenagentur dpa