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Drama in Eberswalde: verwahrloste Fünfjährige lebte Jahre allein – ohne Tageslicht


Kind in Brandenburg aufgetaucht
Jahrelang verwahrloste Fünfjährige nun in sicherer Obhut

Von dpa
Aktualisiert am 15.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Das Gebäude der Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder): Im Dezember tauchte das verwahrloste Kind in einer Klinik auf. (Archivbild)Vergrößern des BildesDas Gebäude der Staatsanwaltschaft in Frankfurt (Oder): Im Dezember tauchte das verwahrloste Kind in einer Klinik auf. (Archivbild) (Quelle: Michael Handelmann/imago-images-bilder)
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Angeblich sah das Mädchen über Jahre kein Tageslicht, im Dezember wurde es in eine Klinik eingeliefert: Nun hat sich die Staatsanwaltschaft in den rätselhaften Fall eingeschaltet.

Ein fünfjähriges Mädchen im brandenburgischen Eberswalde soll einem Bericht zufolge über lange Zeit extrem vernachlässigt und ohne Tageslicht in einer Wohnung alleingelassen worden sein. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt an der Oder hat sich eingeschaltet und prüft den Fall.

Die "Märkische Oderzeitung" hatte am Samstag berichtet, das fünfjährige Mädchen aus Eberswalde im Kreis Barnim nördlich von Berlin habe jahrelang kein Tageslicht gesehen. Es solle mindestens zwei Jahre völlig auf sich allein gestellt gewesen sein. Das Mädchen sei in der Weihnachtszeit in eine Klinik in Bernau gekommen. Es sei körperlich und geistig stark zurückgeblieben und habe einen extrem verwahrlosten Eindruck gemacht.

"Wir haben aufgrund der Presseberichterstattung ein Ermittlungsverfahren eingeleitet", sagte Staatsanwalt Ingo Kechichian. Es werde wegen des Vorwurfs der Misshandlung von Schutzbefohlenen gegen Unbekannt ermittelt. Die Polizei leitete nach eigenen Angaben von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren wegen der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht ein.

Das Mädchen sei nach einer Gefährdungsmeldung im Krankenhaus gewesen, habe es aber wieder verlassen können, sagte der Landrat des Kreises Barnim, Daniel Kurth. "Wir (mussten) feststellen (...), dass das Kind nicht die Fürsorge und Pflege und Liebe seiner Eltern bekommen hat, die es gebraucht hätte", sagte er. Der Kreis sprach von Anzeichen von Unterernährung und Sprach- und Verhaltensauffälligkeiten. Das Kind befinde sich seit dem 20. Dezember in sicherer Obhut.

Die Familie war den Behörden demnach schon länger bekannt. "Wir sind mit dem Jugendamt der Kreisverwaltung Barnim bereits seit Mitte 2017 bemüht, Hilfe in diese Familie zu bringen", sagte der Landrat. Sozialdezernentin Yvonne Dankert ergänzte, es habe eine erste Meldung Mitte 2017 gegeben. Alle Hilfsversuche blieben laut Kreis zunächst erfolglos. Die Einweisung sei unter Mitwirkung des Jugendamtes erfolgt.

Die beiden Geschwister der Fünfjährigen wurden dem Kreis zufolge zeitgleich in Obhut genommen. Bei ihnen gebe es keine Hinweise auf eine derartige Vernachlässigung wie bei dem Mädchen, sagte Dankert. Ob der Bericht der "Märkischen Oderzeitung" stimmt, das Mädchen sei mindestens zwei Jahre völlig auf sich allein gestellt gewesen sein und habe jahrelang kein Tageslicht gesehen? "Das können wir nicht bestätigen", sagte Kurth dazu. Der endgültige Bericht des Krankenhauses stehe noch aus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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