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Amoklauf an US-Schule in Uvalde: Überwachungskameras offenbaren Polizei-Chaos


Amoklauf an US-Grundschule
Überwachungskameras offenbaren Chaos der Polizei von Uvalde

Von t-online, mam

Aktualisiert am 19.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Menschen verlassen das Schulgebäude in Uvalde: Nach dem Einsatz gibt es Kritik am Vorgehen der Polizei.Vergrößern des BildesMenschen verlassen das Schulgebäude in Uvalde: Nach dem Einsatz gibt es Kritik am Vorgehen der Polizei. (Quelle: ZUMA Press/imago-images-bilder)
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Nach dem Amoklauf an einer Grundschule in Texas bleiben viele Fragen offen. Vor allem eine: Hat die Polizei alles versucht, um den Täter zu stoppen? Überwachungsaufnahmen belasten die Beamten nun schwer.

Neueste Ermittlungen zum Amoklauf an einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas zeigen Erschreckendes: Die Türen der Klassenzimmer waren wohl entgegen der Annahme der Polizeibeamten vor Ort nicht verschlossen. Das berichtete die US-Zeitung "San Antonio Express News (EN)". Die Polizeibeamten hätten sie demnach öffnen und den Todesschützen stoppen können.

Bereits kurz nach der Tat wurde die Polizei scharf kritisiert. Eltern und Angehörige warfen den Beamten vor, erst nach über einer Stunde in das Klassenzimmer gestürmt und den Täter erschossen zu haben. Dieser hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 19 Schüler und Schülerinnen und zwei Lehrerinnen getötet. Aufnahmen von Überwachungskameras sollen nun die Behauptungen über das Vorgehen der Polizei vor Ort widerlegen:

1. Die Polizei versuchte offenbar nicht, die Türen zu öffnen

Der Polizeichef von Uvalde, Pete Arredondo, behauptete im Gespräch mit dem US-Magazin "Texastribune", dass er versucht habe, die Türen der Klassenzimmer zu öffnen, in denen der Täter vermutet wurde. Diese seien verschlossen gewesen. Die Aufnahmen zeigten nun jedoch, dass er offenbar nicht versucht hatte, die Türen zu öffnen, berichtete "EN".

2. Die Türen waren wohl nicht verschlossen

Aufnahmen der Überwachungskameras sollen zudem zeigen: Die Türen der Klassenzimmer waren gar nicht verschlossen. Demnach soll die Schule zwar ein automatisches Schließsystem installiert haben, das Türen, die sich schließen, von außen automatisch verschließt. Das könne ein Grund sein, weshalb die Polizei angenommen habe, die Türen seien verschlossen.

Auf den Aufnahmen ist jedoch zu sehen, wie der Todesschütze offenbar ungehindert die Räume betrat – warum, blieb zunächst unklar. Mehrere US-Medien berichteten etwa, dass das Schließsystem kaputt gewesen sei, oder der Amokläufer die Türen aufgebrochen habe. Letztendlich ließen die Aufnahmen jedoch vor allem einen Verdacht zu: Die Polizeibeamten hätten den Raum betreten und den Täter stoppen können – hätten sie versucht, die Türen zu öffnen.

Schon zuvor war bekannt geworden, dass der Täter offenbar auch ungehindert die Schule durch den Haupteingang betreten konnte, der eigentlich verschlossen hätte sein müssen. Lesen Sie hier mehr dazu.

3. Polizisten probierten Schlüssel wohl nicht an den entscheidenden Türen aus

Stattdessen warteten drei Polizisten, die zuerst vor Ort waren, auf Verstärkung, nachdem zwei von ihnen verletzt worden waren. Doch auch als bereits 19 Polizisten im Flur der Schule waren, hielten sie sich zurück. Er habe keine Schüsse provozieren wollen, sagte Pete Arredondo, der Chef der Polizeiinspektion von Uvalde, dem US-Magazin "Texastribune". Stattdessen habe er sich dazu entschieden, auf einen Schlüssel zu warten – ein Fehler, wie die Behörden später einräumten.

Mehrmals hätten ihm Schlüssel vom Hausmeister gebracht werden müssen. Keiner habe gepasst. "Jedes Mal, wenn ich einen Schlüssel probiert habe, habe ich nur gebetet", so Arredondo. Wie die Aufnahmen nun zeigten, habe Arredondo die Schlüssel jedoch nicht an den Türen der zwei Klassenzimmer ausprobiert, in denen der Schütze vermutet wurde, sondern an anderen Türen in der Nähe – in der Hoffnung auf einen Generalschlüssel.

Erst seine Kollegen am anderen Ende des Flurs hätten den Schlüssel gefunden. Sie seien schließlich in das Klassenzimmer eingedrungen und hätten den Täter erschossen – 77 Minuten, nachdem er den Raum betreten und das Feuer eröffnet hatte. Zu spät, hieß es danach von Eltern und Verwandten der Opfer. Arredondo streitet die Kritik ab. "Kein einziger Einsatzbeamter hat jemals gezögert, sich selbst einem Risiko auszusetzen, um die Kinder zu retten", sagte er gegenüber "Texastribune".

Auch andere Polizisten hätten den Schützen wohl aufhalten können

Schon zuvor war das Vorgehen der Polizei massiv kritisiert worden. Immer mehr Details zeigen, dass der Amoklauf offenbar eher hätte beendet werden können – wohl sogar, bevor der Täter seine ersten Schüsse abfeuerte. So berichtete die "New York Times", ein Polizist habe den Amokläufer schon vor Betreten der Schule kurz gesehen – aber keinen Schuss abgegeben. Mehr dazu lesen Sie hier.

Auch hatte es Berichte gegeben, dass ein Sicherheitsbeamter der Schule wohl vor dem Amoklauf an dem Täter vorbeigefahren sei, diesen aber angeblich am Parkplatz nicht gesehen habe.

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