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Serbien: Europride findet trotz Verbots statt


"Haben keine andere Wahl"
Europride-Parade in Belgrad findet trotz Verbots statt

Von afp
17.09.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 167521680Vergrößern des BildesBelgrad (Archivbild): Dort hatten Demonstranten am 29. August gegen das Verbot der Parade protestiert. (Quelle: IMAGO/Alexandar Djorovich)
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In Serbien sollte eine Demonstration der LGBTQ-Community verboten werden. Das hatte heftige Proteste zur Folge. Nun gehen die Menschen doch auf die Straße.

In der serbischen Hauptstadt Belgrad findet an diesem Samstag (17.30 Uhr) die diesjährige Europride-Parade statt. Die serbischen Behörden hatten die paneuropäische Großveranstaltung der LGBTQ-Bewegung aufgrund von Sicherheitsbedenken wegen angekündigter Gegenproteste verboten, die örtlichen Organisatoren Belgrade Pride wollen aber trotzdem auf die Straße gehen. Das Verbot durch die serbischen Behörden hatte international erheblichen Protest ausgelöst.

"Wir haben keine andere Wahl", sagte Goran Miletic, einer der Organisatoren der jährlichen Belgrade-Pride-Demonstrationen, am Freitag vor Journalisten. Der Protestmarsch namens Pride March sollte ein Teil des für die Zeit von 12. bis 18. September in Serbien geplanten Europride sein.

Parade seit 1992

Europride ist eine paneuropäische Großveranstaltung der LGBTQ-Bewegung, die seit 1992 jeden Sommer in einem anderen europäischen Land organisiert wird. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hatte bereits Ende August eine Absage oder Verschiebung der Europride angekündigt. Zur Begründung verwies er auf Engpässe bei der Energie- und Lebensmittelversorgung sowie Sicherheitsbedenken.

Die Entscheidung des EU-Beitrittskandidaten Serbien löste erheblichen internationalen Protest aus. Die Botschaften von mehr als 20 Staaten – darunter Deutschland, die USA, Frankreich und Großbritannien – riefen die Regierung in Belgrad dazu auf, das Verbot des Protestmarschs aufzuheben. Mehr als 15 Abgeordnete des EU-Parlaments kündigten an, am Samstag aus Solidarität an der Demonstration teilzunehmen.

Serbien ist zwar eines der wenigen Länder, das mit Ana Brnabic eine offen lesbische Regierungschefin hat. Doch viele Angehörige sexueller Minderheiten in dem Land sehen sich weiterhin mit Tabus, Vorurteilen und auch Gewalt konfrontiert. In einer im Jahr 2020 veröffentlichten Erhebung der Menschenrechtsorganisationen Ideas und Glic berichteten fast 60 Prozent der befragten Angehörigen sexueller Minderheiten von Erfahrungen mit körperlichen oder emotionalen Misshandlungen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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