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Valeriia (†9) aus Döbeln: Über 1.000 Menschen trauern um sie


"Das Schlimmste, das Eltern zustoßen kann"
Ort nimmt Abschied von getöteter Valeriia


Aktualisiert am 15.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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Trauernde in Döbeln: Sie gedenken der getöteten Valeriia.Vergrößern des Bildes
Trauernde in Döbeln: Sie gedenken der getöteten Valeriia. (Quelle: Christian Grube)

Mehr als 1.000 Menschen versammeln sich in Döbeln, um der neunjährigen Valeriia zu gedenken. Auch Klassenkameraden trauern um das Mädchen.

Es sind vielfältige Emotionen, die man auf dem Döbelner Obermarkt sieht: Fassungslosigkeit, Wut und vor allem Trauer. Weit mehr als 1.000 Menschen versammelten sich am Freitagabend im Zentrum der sächsischen Kleinstadt, um der getöteten neunjährigen Valeriia zu gedenken. Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) hatte die Döbelner dazu eingeladen. Der Einladung folgten viele – Familien mit Kindern, ältere Menschen und Mitschüler.

Am Rande des Obermarktes legten die Trauernden Plüschtiere und Kerzen nieder. Der Chemnitzer Polizeipräsident Carsten Kaempf sagte am Mittwoch, dass in Döbeln die Zeit stillstünde. Auch die Stimmung auf dem Obermarkt lässt sich mit diesen Worten wohl am besten beschreiben.

Sven Liebhauser versuchte seine Gedanken in Worte zu fassen: "Ein Mädchen aus unserer Mitte ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Wie muss den Eltern und Freunden von Valeriia zumute sein?" Dass Eltern ihr Kind auf diese Weise verlieren, könne man sich kaum vorstellen. "Das ist wohl das Schlimmste, das Eltern zustoßen kann." Man könne sich nur auf das besinnen, was "uns als Gemeinschaft, Familie, als Freundeskreis, als Stadt" ausmacht, sagte der Oberbürgermeister.

Luftballons steigen zu "Let it go" in den Himmel

"Wir stehen zusammen, wenn einer in Not ist, wir versuchen, Trost zu spenden und unsere Hilfe anzubieten, wo sie gebraucht wird. Wir können der Familie zeigen: Ihr seid in Eurem ungeheuren Schmerz nicht allein."

Zum Ende dankte Liebhauser allen Helfern, die bei der Suche unermüdlich geholfen haben. Auch viele Beamte der zuständigen Polizeidirektion fanden den Weg nach Döbeln. Nach den Worten des Bürgermeisters ließen die Trauernden zu "Let it Go" aus dem Disneyfilm "Die Eiskönigin" Luftballons in den Himmel steigen.

Die Klassenkameraden der Grund- und Oberschule "Am Holländer" werden seit Donnerstag von mehreren Psychologen betreut. Eine Mitschülerin ist mit ihren Eltern bei der Trauerfeier: "Wir können das alles noch nicht ganz verstehen. Vor kurzem war sie noch bei uns. Wir haben zusammen gelernt. Und jetzt ist sie einfach weg. Sie fehlt."

"Wenn er es wirklich war, dann ist das Gefängnis noch gnädig."

Eine Mutter versucht zu erklären, wie man seinen Kindern sagt, was passiert ist: "Wir können das alles noch gar nicht glauben. Es ist schwer, das Kindern zu erklären. Wir haben uns zusammengesetzt, lange darüber geredet und ich habe Fragen meiner Tochter beantwortet, soweit ich das konnte."

Kurz vor Beginn der Veranstaltung machte die Meldung der Festnahme eines Tatverdächtigen in Prag die Runde. Ein Mann am Rande der Trauerfeier dazu: "Wenn er es wirklich war, dann ist das Gefängnis noch gnädig."

Am Wochenende hätte in Döbeln das alljährliche Stadtfest stattfinden sollen. Aus Pietät hat Liebscher es abgesagt: "Der Gedanke daran zerreißt mir das Herz. Es ist ein Schock für alle Döbelner. Vielen ist nicht zum Feiern zumute, deshalb gibt es auch kein Stadtfest."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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