Wales: 93-Jährige findet ihre 101-jährige Schwester wieder

"Sie ist immer noch so böse wie eh und je"

93-Jährige findet 101 Jahre alte Schwester wieder

Die eine ist 93 Jahre alt, die andere schon 101: In Wales haben sich zwei Schwestern wiedergefunden, die jahrelang keinen Kontakt hatten. Der Fall zeigt, was möglich ist, wenn Pflegerinnen und Pfleger zuhören und sich kümmern.

In einem Pflegeheim in Wales ist den Mitarbeitenden die Wiedervereinigung von zwei Schwestern geglückt, die sich schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatten. Beide leben in Heimen nicht weit voneinander entfernt, wussten das aber bis vor Kurzem nicht. Sie hatten jeden Kontakt verloren.

Die 93 Jahre alte Brenda Medway hatte in ihrem Heim den Wunsch geäußert, ihre große Schwester noch einmal zu treffen. Sie vermutete die 101-jährige Kathleen "Kay" Clement jedoch in einem Pflegeheim in einer anderen Gegend. Die Bemühungen des Pflegeteams, die vermisste Schwester zu finden, liefen daher zunächst ins Leere.

Militärmedaille aus dem Zweiten Weltkrieg wird zum Schlüssel

Aber Tomos Lovell, leitender Pfleger im Pflegeheim Cwrt-Clwydi-Gwyn in Skewen, gab nicht auf. Schließlich wurde er im Internet fündig: Der 101-jährigen Kathleen war 2024 eine verlorene Militärmedaille erneut verliehen worden. Sie hatte im Zweiten Weltkrieg als Mechanikerin auf einem Luftwaffenstützpunkt gearbeitet und war für ihren Einsatz ausgezeichnet worden. Die Lokalpresse berichtete über die Geschichte – und Lovell entdeckte den Artikel.

So gelang es ihm, Kontakt zu Kathleen Clements Pflegeheim aufzunehmen. Am 20. Mai fand ein Treffen statt: Brenda wurde in das nur acht Kilometer entfernte Pflegeheim ihrer Schwester gebracht. Wie das Pflegeheim berichtete, war das Wiedersehen hochemotional. Die Schwestern hätten sich umarmt und glücklich gelächelt. Anschließend habe Brenda mit britischem Humor erklärt: "Sie ist immer noch so böse wie eh und je, sie hat sich kein Stück verändert."

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Die Geschichte zeige, was möglich sei, wenn Pflege die Menschen in den Mittelpunkt stelle, kommentierte Tomos Lovell, der leitende Pfleger: "Es geht darum, zuzuhören, sich zu kümmern und das Unmögliche möglich zu machen. Brenda und Kay wieder zusammen zu sehen, hat uns alle daran erinnert, warum wir tun, was wir tun."