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"Bild"-Zeitung: Diese Personen standen auf Springers "Feindesliste"


Reichelt-Affäre bei "Bild"
Diese Personen standen auf Springers "Feindesliste"

Von t-online, mk

Aktualisiert am 10.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt: "Gegenermittlungen", um eine "Verschwörung" aufzudecken.Vergrößern des BildesEx-"Bild"-Chef Julian Reichelt: "Gegenermittlungen", um eine "Verschwörung" aufzudecken. (Quelle: Jörg Schüler/imago-images-bilder)
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In der Affäre um Machtmissbrauch bei "Bild" hielt der Springer-Verlag Julian Reichelt lange die Treue. Das ging offenbar so weit, dass prominente Kritiker intern besonders ins Visier genommen werden sollten.

Jan Böhmermann, Friedrich Küppersbusch und Kai Diekmann: Die beiden Satiriker und der frühere Springer-Chef sind drei der Personen, die in der Affäre um Machtmissbrauch bei "Bild" auf einer internen Liste für "Gegenermittlungen" standen. Das geht aus einem neuen Bericht der "Financial Times" hervor, die bereits am Dienstag über neue Vorwürfe gegen die Konzernspitze um Mathias Döpfner berichtet hat.

Demnach sollen sich Döpfner und andere Spitzenkräfte intensiv für den Schutz des damaligen "Bild"-Chefredakteurs Julian Reichelts eingesetzt haben, dem mehrere Frauen Machtmissbrauch vorwerfen. So soll die Konzernspitze "Gegenermittlungen" eingeleitet haben, um eine "Verschwörung" gegen Reichelt aufzudecken. In diesem Zusammenhang sei die Liste mit Personen erstellt worden, die untersucht werden sollten. Was das genaue Ziel der Liste sein sollte – ob zum Beispiel juristische Schritte oder kritische Artikel aus dem Springer-Verlag das Ziel waren – geht aus dem Bericht nicht hervor.

Darum geriet Jan Böhmermann auf Springers "Feindesliste"

"Wenn es mehr Medienberichterstattung gibt, dann sollten wir ihnen (den Urhebern der angeblichen Verschwörung) nachsetzen", wird Döpfner in dem Artikel zitiert. Sollte der Konzern nochmals "attackiert" werden, könne das Unternehmen zwar weiterhin nicht direkt die Namen der Anklägerinnen verraten, aber es sei dann "akzeptabel, dass diese Namen an die Öffentlichkeit" gelangten.

Böhmermann soll auf die Liste gesetzt worden sein, nachdem er in seiner ZDF-Sendung "Magazin Royale" am 5. März 2021 auf "ein umfangreiches Compliance-Verfahren" gegen Reichelt anspielte. Öffentlich wurden die internen Ermittlungen gegen Reichelt erst wenige Tage später durch einen Bericht des "Spiegel". Böhmermann reagierte schon am Dienstag auf Twitter auf die Enthüllungen der Zeitung:

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Friedrich Küppersbusch landete offenbar aus einem ganz ähnlichen Grund auf der Liste: Am selben Abend wie Böhmermann machte Küppersbusch in der ZDF-"Heute Show" Anspielungen auf einen möglichen Kokainkonsum Reichelts, der ebenfalls Gegenstand der internen Untersuchung war, sich aber wohl nicht bestätigte. Auch auf den Vorwurf des Machtmissbrauchs gegen Reichelt spielte Küppersbusch an.

Der frühere Springer-Chef Kai Diekmann wiederum soll wegen einer "Anti-Reichelt-Agenda" auf die Liste gekommen sein. Mathias Döpfner soll an der Aufstellung der Liste nicht beteiligt gewesen sein.

Springer hatte Julian Reichelt Mitte Oktober als Chefredakteur von "Bild" entlassen. Im Frühjahr 2021 gab es nach Vorwürfen mehrerer Mitarbeiterinnen erste Ermittlungen gegen Reichelt, der zunächst "eine zweite Chance" erhielt. Nach einem Bericht der "New York Times" und Recherchen der Ippen-Mediengruppe im Herbst zog Springer dann Konsequenzen.

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