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World Press Photo: Gewinnerbild erinnert an anonyme Massengräber indigener Kinder


World Press Photo 2022
Gewinnerbild erinnert an Massengräber indigener Kinder

Von dpa, afp
07.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Kamloops, Kanada: Die roten Kreuze erinnern an den Fund von 215 Kindern in einem Massengrab auf dem Gelände eines ehemaligen Internats für Kinder von Ureinwohnern.Vergrößern des BildesKamloops, Kanada: Die roten Kreuze erinnern an den Fund von 215 Kindern in einem Massengrab auf dem Gelände eines ehemaligen Internats für Kinder von Ureinwohnern. (Quelle: Amber Bracken/Amber Bracken/New York Times/obs)
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Die Pressefotos des Jahres 2021 thematisieren Umweltzerstörung und uralte Techniken zum Schutz des Waldes. Den Hauptpreis hat jedoch das Bild eines Mahnmals im kanadischen Kamloops erhalten.

Rote Kleider hängen an Kreuzen am Straßenrand zum Gedenken an die toten Kinder von Ureinwohnern in Kanada: Der Fund eines Massengrabes von 215 Kindern in der Stadt Kamloops im Sommer 2021 hat den weltweiten Wettbewerb "World Press Photo" gewonnen.

Es stammt von der Kanadierin Amber Bracken, wie die Jury am Donnerstag in Amsterdam bekanntgab. Zur Auswahl standen 65.000 Bilder von mehr als 4.000 Fotografen aus 130 Ländern.

"Abrechnung mit der Geschichte der Kolonialisierung"

Das kanadische Sieger-Foto, das in der "New York Times" veröffentlicht wurde, zeigt Kreuze unter einem dunklen Himmel mit Gewitterwolken und einem Regenbogen. "Dies ist ein Foto, das sich ins Gedächtnis einbrennt", sagte die Juryvorsitzende Rena Effendi. "Ich konnte fast die Stille in diesem Foto hören, ein stiller Moment der globalen Abrechnung mit der Geschichte der Kolonialisierung, nicht nur in Kanada, sondern weltweit."

In Kanada waren ab 1874 rund 150.000 Kinder von Ureinwohnern und gemischten Paaren von ihren Familien und ihrer Kultur getrennt und in kirchliche Heime gesteckt worden, um sie so zur Anpassung an die weiße Mehrheitsgesellschaft zu zwingen. Viele von ihnen wurden in den Heimen misshandelt oder sexuell missbraucht. Mindestens 3.200 dieser Kinder starben, die meisten an Tuberkulose, Vernachlässigung oder Mangelernährung.

Der Fund des Massengrabes hatte Kanada zutiefst erschüttert. Die katholische Kirche Kanadas hatte sich im September offiziell bei den kanadischen Ureinwohnern entschuldigt. Papst Franziskus tat dies Anfang April und will im Juni nach Kanada reisen.

Fatale Waldbrände und Abholzung

Die Jury zeichnete Fotos in verschiedenen Kategorien aus. Mit der besten Foto-Story gewann der Australier Matthew Abbott: eine Serie über einen uralte Tradition von australischen Ureinwohnern, Land kontrolliert abzubrennen, um unkontrollierte Buschbrände zu verhindern.

In der Kategorie langfristige Projekte gewann Lalo de Almeida aus Brasilien mit einer Serie über den bedrohten Regenwald im Amazonas.

Das beste Einzelbild aus Europa nahm Konstantinos Tsakalidis für Bloomberg News auf. Es zeigt die riesigen Waldbrände auf der griechischen Insel Evia im Sommer 2021.

Die Auswahl der Sieger erfolgte in diesem Jahr erstmals nach neuen Regeln: Zunächst wurden Preise für sechs Regionen vergeben. Aus dieser Auswahl wurden die globalen Sieger gewählt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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