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Eisbär in Norwegen erschossen – scharfe Kritik an Regierung


Bedrohte Tierart
Polizei erschießt Eisbär in Norwegen – scharfe Kritik an Regierung

Von t-online, lw

03.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Ein Eisbär in der Arktis: Die Tiere wiegen bis zu 700 Kilogramm. (Symbolbild)Vergrößern des BildesEin Eisbär in der Arktis: Die Tiere wiegen bis zu 700 Kilogramm. (Symbolbild) (Quelle: Nature Picture Library/imago-images-bilder)
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Ein Eisbär treibt in einer Kleinstadt in Norwegen sein Unwesen, zumindest nach Beurteilung der Regierung. Nach wenigen Tagen wird das Tier erschossen. Kritiker werden laut – so hätte es für den Bären nicht enden müssen.

In der norwegischen Stadt Longyearbyen im Archipel Svalbard hat die Tötung eines Eisbären heftige Diskussionen ausgelöst. Das Tier wurde am Neujahrstag von der örtlichen Polizei erschossen – nun hagelt es Kritik für die Regierung. Wie "The Barents Observer" berichtet, rechtfertigt die Gouverneurin von Svalbar, Kjerstin Askholt, das Handeln der Beamten. Der Bär sei zwar nicht in einer Notsituation getötet worden, aber er habe für die Bürger der Stadt in den vergangenen Tagen zunehmend eine Gefahr dargestellt.

Der Polarbär war am 26. Dezember zum ersten Mal im Zentrum von Longyearbyen gesichtet worden. In den darauffolgenden Tagen wurde drei Mal gemeldet, dass sich das Tier in der Stadt herumtreibe. Der Gouverneurin zufolge habe die Polizei zahlreiche Versuche unternommen, das Tier mit einem Hubschrauber aus der Region zu vertreiben – offenbar erfolglos.

Experte kritisiert Handeln der Regierung

Aufgrund der andauernden Dunkelheit, die in der Gegend von November bis Februar anhält, und Temperaturen von bis zu minus 20 Grad habe sich die Überwachung des Tieres schwierig gestaltet, argumentiert Askholt in dem Bericht. Zudem seien über die Weihnachtsfeiertage nicht die nötigen Ressourcen gegeben, um den Bären zu betäuben und mit dem Helikopter in ein entferntes Gebiet zu bringen. So hätte die Bevölkerung nicht rund um die Uhr abgesichert werden können.

Der Eisbär-Experte und Buchautor Morten Jørgensen verurteilt das Handeln der Regierung in dem Bericht scharf – und damit ist er nicht der Einzige. Auch Anwohner der Stadt zeigen für die Tötung des Tieres kein Verständnis. Jørgensen kritisiert, dass eine Gemeinde in der Arktis die Anwesenheit eines einzelnen Eisbären nicht besser bewältigen könne und sofort in Panik gerate. Longyearbyen habe einen Vertreter einer geschützten Art erschossen: "Dies ist nichts weniger als ein sanktionierter staatlicher Mord aus Selbstgefälligkeit, Arroganz und Dummheit. Was kommt als Nächstes – verkaufen Sie die Haut auch an den Meistbietenden?", spottet Jørgensen. Er fordert einen völlig neuen Ansatz im Umgang mit Eisbären in Wohngebieten.

Eisbären gelten als die größte Bärenart der Welt. Männchen wiegen zwischen 300 und 700 Kilogramm. Die Tiere bewohnen die nördlichen Polarregionen. Nach Angaben des Norwegischen Polarinstituts gibt es in der Arktis 19 verschieden definierte Populationen von Eisbären, die zusammen geschätzt 20.000 bis 25.000 Tiere enthalten.

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