t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaWissen

Ausbruch von Europas Supervulkan? "Phlegräische Felder könnten aufreißen"


"Phlegräische Felder könnten aufreißen"
Europas Supervulkan rumort bedrohlich

Von t-online
21.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Player wird geladen
Ausbrüche sind möglich: In Europa gibt es zahlreiche aktive Vulkane, wie eine Karte zeigt – der Experte rät im Interview zur Vorsicht. (Quelle: Reuters)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die sogenannten Phlegräischen Felder könnten eine globale Katastrophe auslösen. Ein Ausbruch des Supervulkans unter Italien scheint näher zu rücken.

Schon seit mehreren Jahren steht Europas gefährlichster Vulkan unter besonderer Beobachtung, jetzt haben Forscher neue Hinweise auf einen bevorstehenden Ausbruch gefunden. Demnach wird die Erdkruste über den Phlegräischen Feldern im Süden Italiens immer schwächer – und damit anfälliger für einen Bruch unter dem Druck von Gas und Magma darunter.

"Unsere Studie bestätigt, dass die Phlegräischen Felder bald aufreißen könnten", schreiben die Forscher um den Vulkanologen Christopher Kilburn im Magazin "Nature". Ein Ausbruch des Vulkans am Golf von Neapel werde dadurch zwar wahrscheinlicher, aber sicher sei das nicht: "Wenn die Erdkruste aufbricht, bildet sich ein Riss, aber das Magma muss dann auch an dieser Stelle nach oben drücken, damit es tatsächlich zur Eruption kommt", so die Geologen. Die Folgen könnten allerdings verheerend sein – nicht nur für Italien und Europa.

Video | Ruhen oder erloschen: Hier liegen Deutschlands Vulkane
Player wird geladen
Quelle: t-online

Hunderttausende leben auf dem Vulkan

Beim letzten größeren Ausbruch des Vulkans 1538 bildete sich der Monte Nuovo, ein 133 Meter hoher Vulkankegel westlich von Neapel. Der heftigste Ausbruch der "brennenden Felder" ereignete sich vor mehr als 39.000 Jahren. Dabei schleuderte der Vulkan so viel Schwefel und geschmolzenes Gestein in die obere Atmosphäre, dass die Erde in einen mehrere Jahre dauernden Winter gefallen sein muss, weil kaum noch Sonne auf die Oberfläche traf.

Bei diesem Ausbruch entstand auch die gewaltige sogenannte Caldera, das kesselförmige obere Ende des Vulkans mit einem Durchmesser von 15 Kilometern; da dieser Krater unter der Erdoberfläche und zu einem Drittel unter Wasser liegt, ist er nicht als Spitze eines Vulkans zu erkennen. Etwa 360.000 Menschen leben heute unmittelbar auf dem Vulkan, in direkter Nachbarschaft sind es mehr als 1,5 Millionen. Nicht nur deshalb haben Forscher und Behörden ein wachsames Auge auf die Vorgänge in der Tiefe.

Mehr als 600 Erdbeben im April

Seit 1950 ist der Vulkan immer wieder in aktive Phasen eingetreten, in denen aufsteigendes Gas und Magma den Erdboden angehoben haben – in der Stadt Pozzuoli um ganze vier Meter. Anschließend senkte sich der Boden wieder. Doch die jüngste aktive Phase dauert seit 2005 an und zuletzt hat die Bodenhebung sogar die Rekordmarke von 1984 überschritten. Auch die ungewöhnlich hohe Zahl von mehr als 600 Erdbeben im April lässt die Fachleute aufhorchen. Doch selbst wenn der Vulkan ausbrechen sollte, wäre eine kleine Eruption wohl wahrscheinlicher als eine große, so die Forscher um Christopher Kilburn.

"Die Phlegräischen Felder könnten auch wieder in ihre bekannte Routine von Hebungen und Senkungen zurückfinden oder wieder ganz zur Ruhe kommen", schreiben sie. "Wir wissen nicht genau, was passieren wird. Wichtig ist, dass wir uns auf alle Möglichkeiten vorbereiten."

Verwendete Quellen
  • nature.com: Potential for rupture before eruption at Campi Flegrei caldera, Southern Italy (englisch; Stand: 20. Juni 2023)
  • eurekalert.org: Crust of Campi Flegrei volcano is weakening (englisch; Stand: 20. Juni 2023)
  • space.com: Europe's most dangerous 'supervolcano' could be creeping toward eruption, scientists warn (englisch; Stand: 20. Juni 2023)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website