Weltall Milliardär will "Apollo 11"-Triebwerke aus dem Atlantik bergen

Von den Weiten des Alls, in die Tiefen des Atlantik: Im Jahr 1969 brachten die mächtigen Triebwerke die "Apollo 11"-Astronauten zum Mond, heute liegen sie in über 4000 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Nun sollen die Raketenmotoren der legendären Mission geborgen werden.
Die Triebwerke seien mit Hilfe von Sonargeräten auf dem Grund des Atlantischen Ozeans aufgespürt worden, schrieb Jeff Bezos in seinem Blog BezosExpeditions.com. Der Gründer des Online-Kaufhauses Amazon will die Bergung aus seinem privaten Milliardenvermögen finanzieren.
Die Motoren lägen in einer Tiefe von 4267 Metern. "Wir prüfen, wie wir einen oder mehrere davon heraufholen können", schrieb der Milliardär. Unklar sei, in welchem Zustand die Triebwerke seien. "Sie sind mit hoher Geschwindigkeit auf dem Grund des Ozeans aufgeschlagen und sind seit mehr als 40 Jahren im Salzwasser", schrieb Bezos. "Andererseits sind sie aus widerständigem Material gebaut, also, wir werden sehen."
"Ein kleiner Schritt für mich, ein großer Schritt für die Menschheit"
Die "Apollo 11"-Mission startete am 16. Juli 1969 vom NASA-Weltraumbahnhof Cape Canaveral - die Astronauten Neil Armstrong, Edwin "Buzz" Aldrin und Michael Collins schrieben Geschichte: "Ein kleiner Schritt für mich, ein großer Schritt für die Menschheit", sagte Armstrong, als er als erster Mensch den Mond betrat.
Bezos war damals fünf Jahre alt: "Ich sah 'Apollo 11' im Fernsehen, und das hat stark zu meiner Leidenschaft für Wissenschaft, Ingenieurwesen und Entdeckungen beigetragen."
"Apollo 11"-Triebwerke sollen ausgestellt werden
Im Fall einer Bergung blieben die Motoren Eigentum der NASA. Er gehe davon aus, dass die US-Raumfahrtbehörde die Triebwerke dem Museum für Luft- und Raumfahrt Smithsonian in Washington zur Verfügung stellen werde, damit die Öffentlichkeit sie sehen könne.
Sollte er zwei bergen, werde er die NASA bitten, eines dem Luftfahrtmuseum in Seattle zu geben, fügte Bezos hinzu. In der Stadt im Nordwesten der USA hat Amazon seinen Sitz.
"Es hat immer großes Interesse an Artefakten aus den frühen Jahren der Raumfahrt gegeben und seine Ankündigung lässt den Enthusiasmus derjenigen, die an der Geschichte der NASA interessiert sind, weiter wachsen", sagte ein Sprecher der NASA.
Bereits 2009 hievte ein Privatunternehmen eine Raumkapsel aus dem Atlantik, die Teil der ersten bemannten Raumflüge der NASA 1961 war. Die Kapsel wurde restauriert und ist in Kansas ausgestellt.