Meteor-Schauer der Geminiden Hier können Sie in der kommenden Nacht Sternschnuppen sehen

Spannende Tage für Sternenfreunde: Aktuell kreuzen die Geminiden die Bahn der Erde und es regnet Sternschnuppen. Höhepunkt ist die kommende Nacht vom 13. auf den 14. Dezember. Dann huschen stündlich bis zu 120 Meteore über den Himmel.
Die Sternschnuppen sind dort, wo das Wetter mitspielt, mit bloßem Auge gut zu sehen. Zumindest das Licht des Mondes stört in diesem Jahr nicht: "Er ist nur eine kleine Sichel", sagt Sirko Molau von der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Heppenheim.
Ab etwa 21 Uhr sind die Geminiden am östlichen Nachthimmel zu sehen, um Mitternacht müssten sie etwas weiter im Südosten stehen. Sehen kann man sie vor allem hier: "Direkt an der Küste, vor allem an der Ostsee", sagt Jörg Riemann von MeteoGroup. "Außerdem in höheren Lagen im Südwesten, die aus den Wolken auf jeden Fall herausragen, zum Beispiel im Schwarzwald oder dem Allgäu."
Sternschnuppenfans brauchen etwas Glück
In den anderen Regionen im Nordosten und Südwesten braucht man etwas Glück, aber "man sollte es einfach versuchen". "Nur der Nebel kann zum Problem werden", so Riemann. Da sich dieser aber zumeist erst in der zweiten Nachthälfte bildet, empfiehlt der Experte, es lieber zwischen Abend und Mitternacht zu versuchen.
Allerdings: Bei klarem Himmel sinkt auch die Temperatur an die null Grad oder darunter. Sternegucker sollten sich also entsprechend warm anziehen.
Zwischen Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen, Sachsen und Oberfranken haben Sternschnuppenfans jedoch Pech - hier liegt eine Front mit Wolken und Regen. Es besteht laut Riemann "keine Chance" darauf, die Geminiden beobachten zu können.
Benannt sind die Geminiden nach dem Sternbild, aus dem sie zu kommen scheinen: Es sind die Zwillinge (lateinisch: Gemini). Die hellsten Sterne dieses Sternbilds sind Castor und Pollux.
Kleine Teilchen erzeugen enorme Hitze
Die Geminiden sind eigentlich winzige Teilchen einer riesigen Staubwolke, die der Asteroid "(3200) Phaeton" hinter sich herzieht. Der Asteroid umkreist die Sonne in 1,43 Jahren. Mitte Dezember kreuzt die Erde diese Umlaufbahn - und Tausende kleiner Staubpartikel treffen auf unsere Atmosphäre.
Durch die Reibung beim Eintritt in die Erdatmosphäre erhitzen sich die Staubpartikel sehr stark und beginnen zu verglühen. Die umgebenden Luftmoleküle entlang ihrer Flugbahn werden durch die enorme Hitze für einen Augenblick zum Leuchten angeregt - eine Sternschnuppe entsteht.
Mehr Sternschnuppen als Perseiden im August
Die Staubteilchen sind übrigens nur einen Millimeter bis maximal einen Zentimeter groß, und sie verglühen beim Eintritt in die Erdatmosphäre restlos. Es besteht also keine Gefahr für den Beobachter des Meteoroiden-Schauers.
Die Geminiden sind aktiver als beispielsweise die Perseiden, die im August sehr gut zu sehen waren. Diese Sternschnuppen sind besonders eindrucksvoll, denn sie bringen sehr viele helle, typischerweise gelb-weiß leuchtende Meteore hervor. Die hellsten von ihnen erscheinen meist erst nach dem Höhepunkt des Sternschnuppenregens.
Nächster Meteoridenschauer zu Weihnachten
Ab dem 17. Dezember wird man dann kaum noch Sternschnuppen der Geminiden beobachten können. Doch der nächste Sternschnuppenregen nach den Geminiden lässt nicht lange auf sich warten: Um die Weihnachtsfeiertage folgt der Ursidenstrom.
Die meisten Ursiden verglühen in der Nacht zum 23. Dezember gegen Mitternacht.